Der Kapitalstock der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) zu Wiederbeschaffungspreisen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Noch wesentlich stärker nahm der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen (Kapitalintensität) zu.
Mit heute 497.800 Euro Kapital je Erwerbstätigen gehört die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen. Im produzierenden Gewerbe (Industrie) zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 304.500 Euro je Erwerbstätigen deutlich niedriger aus. Im Handel sind es nur 124.300 Euro und im Baugewerbe 39.700 Euro, heißt es im aktuellen DBV-Situationsbericht.
Vermögen nur zu einem Drittel fremdfinanziert
Das Nettoanlagevermögen (Bruttoanlagevermögen vermindert um die Abschreibungen, ohne Boden) der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei lag 2014 bei 156,3 Milliarden Euro. Davon entfallen 37 Prozent auf Ausrüstungsgüter (Maschinen und Geräte) und 63 Prozent auf Bauten. Finanziert wird das Sachkapital der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei zu 33 Prozent mit Fremdmitteln und zu 67 Prozent mit Eigenkapital. Im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen ist der Fremdfinanzierungsanteil relativ gering.
Landwirtschaft nimmt mehr Kredite auf
Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft erreichte Ende Juni 2016 mit 50,9 Milliarden Euro einen neuen Rekordstand. Im Jahresvergleich waren das knapp 4 Prozent mehr. 83 Prozent des Kreditbestandes sind langfristige Kredite und dienen damit der Finanzierung langfristiger Investitionen. Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter 1 bzw. 5 Jahren spielen mit einem Anteil von 17 Prozent eine untergeordnete Rolle. Die deutsche Land- und Forstwirtschaft nutzt Fremdkapital vor allem zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse. Dazu trägt auch das günstige Zinsniveau bei.