Die große Bedeutung der Landwirtschaft als stabilisierender konjunktureller Faktor in Krisenzeiten haben die Präsidenten der nationalen Bauernverbände Deutschlands, Italiens, Österreichs und der Schweiz bei einem Treffen in Bozen hervorgehoben.
Auf dem „Agrargipfel“ sprachen sich Joachim Rukwied vom DBV, Jakob Auer vom Österreichischen Bauernbund, Markus Ritter vom Schweizerischen Bauernverband (SBV), Mario Guidi vom italienischen Bauernverband Confagricoltura und Leo Tiefenthaler vom Südtiroler Bauernbund für eine Stärkung der bäuerlichen Familienbetriebe, einen besseren Schutz der landwirtschaftlichen Nutzflächen und eine besondere Unterstützung für die Berglandwirtschaft aus. Als Ergebnis wurde ein Positionspapier unterzeichnet.
Die Bauernpräsidenten waren sich einig, dass die europäische Landwirtschaft vor großen Herausforderungen stehe. Immer mehr Menschen müssten mit sicheren und ökologisch produzierten Lebensmitteln zu erschwinglichen Preisen versorgt werden; das könnten nur wettbewerbsfähige bäuerliche Betriebe leisten.
Mit dem Ergebnis der EU-Agrarreform sind die Präsidenten im Großen und Ganzen zufrieden. Kritisch sieht Rukwied, dass viele Bereiche an die Mitgliedstaaten delegiert worden seien. Deshalb müssten bei der nächsten Reform wieder die gemeinschaftlichen Maßnahmen im Vordergrund stehen. Auer hob hervor, dass die Agrarreform und der vereinbarte Finanzrahmen den Bauern Planungssicherheit gäben. Wichtig für Österreich sei die Möglichkeit, den Berggebieten und den benachteiligten Gebieten besser zu helfen.
Guidi machte deutlich, dass er eine weniger bürokratische Reform gewünscht habe. Zudem werde im Reformpaket die große wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Landwirtschaft zu wenig hervorgehoben. Nun sei es wichtig, die Finanzmittel gerecht zu verteilen, um die Lebensmittelproduktion zu sichern, so Guidi. Das gelte auch für die Berglandwirtschaft, die besonders unterstützt werden müsse. (AgE/ad)