Anfang des Jahres hat das Land Schleswig-Holstein beschlossen, die Pensionslasten der Landwirtschaftskammer SH zu übernehmen. Das sorgte für eine große Entlastung des Kammerhaushaltes. Mit neuen Ideen und tragfähigen Konzepten will die Institution jetzt weiter in solide Facharbeit investieren. Das war Tenor bei der Hauptversammlung am Donnerstag.
Der Vorstand mit Präsidentin Ute Volquardsen an der Spitze und dem Geschäftsführer Dr. Klaus Drescher, der nun ein Jahr im Amt ist, präsentieren solide Zahlen. Die Kammer schließt das Jahr 2020 erstmals wieder mit einem positiven Ergebnis von knapp 698.000 € ab und auch der Wirtschaftsplan 2022 wird deutlich im Plus ausfallen.
Seit der Änderung des Kammergesetztes 2021 wird jedes Jahr, also erstmals in diesem Jahr, im Rahmen der Hauptversammlung über Veränderungen der Kammerumlagesätze abgestimmt. Aufgrund der soliden Eigenkapitalausstattung der Kammer aktuell und der finanziell angespannten Lage der Betriebe, bleibt die Umlage auf Beschluss der Deputierten konstant.
Wirtschaftsplanung 2022
Der Wirtschaftsplan 2022 hat Einnahmen in Höhe von 40,4 Mio. €. Diese generieren sich jeweils etwa zu einem Drittel aus der Umlage, Erlösen aus wirtschaftlicher Tätigkeit und öffentlichen Zuwendungen für die Weisungsaufgaben des Landes und der Zielvereinbarung. Bei den Ausgaben sind die Personalkosten mit rund 26,7 Mio. €, inklusive der Weisungsaufgaben Pflanzenschutz und Verbringungsverordnung, hervorzuheben.
Der sonstige betriebliche Aufwand und die Materialkosten liegen bei rund 9,9 Mio. €. Der Wirtschaftsplan soll 2022 mit einem Jahresüberschuss von knapp 2,0 Mio. € abschließen. Im Finanzplan sind dabei Investitionen in Höhe von 1,2 Mio. € vorgesehen, darunter 50.000 € für den Bereich der Weisungsaufgabe Pflanzenschutz. Diese Kosten werden durch das Land erstattet.
Präsidentin richtet Blick nach vorne
In ihrem Bericht richtete Präsidentin Ute Volquardsen ihren Blick nach vorne. Neben Digitalisierung, die alle Bereiche betreffe und weiter voranschreite, ging sie auf die im Lehr- und Versuchszentrum in Futterkamp anstehenden Neuerungen ein: „Hier in Futterkamp – in unserem Lehr- und Versuchszentrum mit dem zentralen Fokus auf Tierhaltung und landwirtschaftliches Bauen, wollen wir Antworten liefern, auf die die Praxis angewiesen ist.“ Dafür will die Landwirtschaftskammer in Stallbau und Haltungskonzepte investieren.
Die Finanzierung ist durch die Stärkung der Eigenkapitalbasis erst möglich geworden. Zudem hofft die Landwirtschaftskammer auf eine Förderung des Landes, um den Schweinebereich und auch den Milchviehbereich für die Zukunft entsprechend der Vorgabe u.a. bezüglich Haltungsstufen / Tierwohl und auch Klimaschutz zu gestalten. Ziel ist es, den schweinehaltenden Betrieben eine kostenlose Beratung anzubieten, um Sauen- und Mastschweinehaltern Antworten auf die verschiedensten Fragen, mit denen sie konfrontiert werden, zu geben.
In Futterkamp finden bereits heute zahlreiche Versuche zur Fütterung, Haltungsbedingungen und Emissionsminderungen statt. Der Schweinebereich ist gut aufgestellt und soll auch künftig als Leuchtturmprojekt für die Betriebe fungieren.
Im Bereich Milchviehhaltung stehen in Futterkamp ebenfalls Zukunftsentscheidungen an. Auch hier soll neu- und umgebaut werden.