Lebensmittel sind in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern offenbar doch nicht so günstig wie immer angenommen. Wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilt, ist vor allem Fleisch bei uns relativ teuer, es kostet 128 % des durchschnittlichen Preises in der EU. Insgesamt lag das Preisniveau für Lebensmittel 2012 in Deutschland rund 6 % über dem der EU-Partnerländer.
Wie der Spiegel dazu berichtet, überrascht das Ergebnis, sind bei uns doch die Discounter Lidl und Aldi besonders aggressiv. Zudem weisen uns Studien seit Jahren nach, wie wenig die Deutschen von ihrem Einkommen für Lebensmittel ausgeben müssen.
Dafür, dass die Nahrungsmittel hierzulande über dem EU-Schnitt liegen, sind die osteuropäischen Staaten verantwortlich. Denn gerade im Osten Europas - etwa in Polen (61 % des EU-Schnitts), Rumänien (67 %), Bulgarien (68 %) oder Ungarn (81 %) - ist Essen und Trinken sehr günstig und zieht den Schnitt weit nach unten. Im Vergleich zu den meisten anderen Euro-Staaten oder den westlichen Nachbarländern sind die Lebensmittelpreise in Deutschland immer noch niedriger: So müssen Dänen im Schnitt 143 % des EU-Durchschnitts dafür bezahlen, die Österreicher 120 % und die Franzosen 109 %, so der Spiegel.
Bei Milch, Käse und Eiern liegen die Preise in Deutschland sogar im Vergleich zu Osteuropa mit 92 % des EU-Schnitts sehr niedrig, heißt es weiter. Nur in Polen müssten Verbraucher deutlich weniger dafür zahlen. Besonders teuer sind diese Produkte in Griechenland oder Zypern, wo die Preise bei 132 bzw. 141 % des EU-Schnitts liegen.
Der Blick über alle EU-Staaten hinweg verdeutlicht laut den Statistikern jedoch die enormen Preisunterschiede. So war das Preisniveau eines vergleichbaren Warenkorbs von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken im Jahr 2012 im teuersten Mitgliedstaat der 27 EU-Länder mehr als zwei mal so hoch wie im billigsten Mitgliedstaat. (ad)
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