Die Preise für Nahrungsmittel sind im Juli in Deutschland so kräftig gestiegen wie seit fast fünf Jahren nicht mehr. Sie verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 5,7 %, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Einen stärkeren Anstieg gab es zuletzt im September 2008 mit 6,5 %.
Presseberichten zufolge soll das Wetter daran eine Mitschuld haben. Der Bauernverband etwa verweist auf den langen Winter, die Überschwemmungen und schließlich die lange Trockenheit, die eine gute Ernte verhinderten.
Die deutlich teureren Lebensmittel trieben die Inflationsrate auf ein Jahreshoch. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 1,9 % mehr als im Vorjahresmonat. Im Juni lag die Teuerungsrate noch bei 1,8 %. Trotz des Anstiegs blieb sie noch unter der Zwei-Prozent-Marke, bis zu der die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht, so das Statistikamt weiter.
Spürbar mehr als vor einem Jahr mussten die Verbraucher im Juli 2013 für Speisefette und Speiseöle (+ 15,4 %; darunter Butter: + 30,8 %) sowie für Gemüse (+ 11,7 %; darunter Kartoffeln: + 44,4 %; Kopf- und Eisbergsalat: + 13,8 %; Tomaten: + 0,4 %) und Obst (+ 11,3 %; darunter Äpfel: + 22,3 %; Bananen: + 8,4 %) zahlen. Deutlich teurer waren auch Molkereiprodukte und Eier (+ 6,1 %; darunter H-Milch: + 18,2 %; Quark: + 13,0 %; Eier: + 7,1 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 4,4 %).
Die Energiepreise erhöhten sich im Juli 2013 gegenüber Juli 2012 um 2,9 %. Wie in den Vormonaten war der Strom im Juli 2013 mit + 11,9 % gegenüber Juli 2012 erheblich teurer. Auch die Preise für feste Brennstoffe (+ 4,9 %), Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 2,6 %) lagen über dem Vorjahresniveau. Günstiger binnen Jahresfrist wurde hingegen leichtes Heizöl (− 3,6 %). Die Kraftstoffpreise insgesamt blieben im gleichen Zeitraum nahezu unverändert (− 0,1 %). (ad)