Frage: Ich besitze ca. 20 ha Ackerland, das 30 km von meiner Hofstelle entfernt liegt. Die Bewirtschaftung ist durch die Entfernung sehr aufwendig. Da ich diese Flächen als Futterfläche für meine Tiere brauche, will ich diese nicht verpachten, sondern nur von einem anderen Landwirt bewirtschaften lassen. Der Landwirt soll das Saatbett vorbereiten, säen, den Bestand führen sowie die Ernte und den Abtransport zum Landhandel organisieren. Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Antwort: Sie wollen natürlich Ihren Aufwand gering halten, dabei aber eine ordentliche Bewirtschaftung der Flächen erreichen. Der Bewirtschafter muss mindestens seine Vollkosten decken können. Die Kosten für eine Fruchtfolge aus Getreide und Raps in Ihrer Region sind erfahrungsgemäß mit 500 bis 650 €/ha anzusetzen.
Dabei hängt die Höhe der Kosten von mehreren Faktoren, wie z.B. Flächengröße, Bodengüte, Hof-Feld-Entfernung und der Maschinenausstattung des Bewirtschafters, ab. Außerdem stellt sich die Frage, ob Sie dem bewirtschaftenden Landwirt erfolgsorientiert bezahlen wollen, weil er ja auch Arbeiten, wie die Bestandesführung, erledigt, die erfolgsrelevant sind. Dann würden Sie ihm neben einer Hektarpauschale einen Bonus für den wirtschaftlichen Erfolg draufzahlen. Deswegen kann die Bewirtschaftungsvergütung in wirtschaftlich guten Jahren höher ausfallen, als 650 €/ha.
Zur groben Einschätzung der anfallenden Arbeitserledigungskosten für die einzelnen Arbeitsgänge können Sie auch die Richtsätze des regionalen Maschinenrings heranziehen. So können Sie die anfallenden Kosten für jede Kultur mit den entsprechenden Arbeitsgängen abschätzen.