Dringend mehr Unterstützung beim Herdenschutz gegen den Wolf fordert Kirsten Tackmann, Agrarsprecherin der Linken. Wie berichtet ist die Zahl der dokumentierten Übergriffe von Wölfen auf Weidetiere von 33 Wolfsrissen im Jahr 2002 auf 596 Wolfsrissen 2015 gestiegen.
"Da die Weidetierhaltung ohnehin die Verliererin der EU-Agrarpolitik ist, braucht sie jetzt endlich mehr Unterstützung“, so Tackmann. Dass die Fragen der Partei zum Herdenschutz vom Umwelt- statt vom Agrarministerium beantwortet werden, zeige, dass der Wolf primär als Artenschutzthema gesehen wird und Herdenschutz von der Bundesregierung nicht ernst genommen wird, so die Politikerin weiter.
"Das Bundesagrarministerium duckt sich beim Herdenschutz weg. Es gibt nicht ein Forschungsvorhaben dazu in der Agrarressortforschung - das spricht Bände. Dabei ist sich die Fachwelt einig, dass eine entscheidende Voraussetzung für die gesellschaftliche Akzeptanz des Wolfes ein gut funktionierender Herdenschutz ist. Und dass bundeseinheitliche Strategien nötig sind, die am besten funktionieren noch bevor Wölfe in die Region zuwandern. Das waren die zentralen Forderungen in zwei Fachgesprächen im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft als auch im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit“, so Tackmann weiter.
Ihrer Ansicht nach beschränkt sich die Bundesregierung aufs Dokumentieren, Verwalten und Beobachten. Das sei angesichts der zunehmenden Konflikte absurd. "Den Weidetierhaltern geht es nicht nur um finanziellen Ausgleich, sondern um mehr Unterstützung bei der Verhinderung von Übergriffen. Dazu muss ein Herdenschutzkompetenzzentrum des Bundes beitragen."