"Der zunehmende Maisanbau in Monokultur fördert die Ausbreitung von Maisschädlingen. Dies ruft die Lobby der Gentech-Pflanzen auf den Plan, welche so ihre Wunderwaffen verkaufen wollen." Das erklärte die Agrarsprecherin der Linken, Kirsten Tackmann diese Woche. Biogasanlagen würden wie Pilze aus dem Boden wachsen und damit weitere Maismonokulturen entstehen. "Die Risiken der Gentech-Pflanzen sind nicht beherrschbar. Sie sind ein teurer und bleiben ein gefährlicher Irrweg. Deshalb fordere ich von der Bundesregierung eine Informationskampagne zu gentechnikfreien Bekämpfungsmethoden. Der Anbau von Mais nach Mais gehört auch in Deutschland, wie in Ungarn längst praktiziert, verboten", so Tackmann.
Die Bundesregierung hatte laut Tackmann kurz vorher erklärt, dass in den vergangenen Jahren die Maisanbaufläche kontinuierlich gestiegen ist. Im Jahr 2005 waren es 1,7 Mio. ha, 2007 bereits 1,8 Mio. ha und in 2009 wurden 2,1 Mio. ha mit Mais bestellt. In acht Landkreisen sei im Jahr 2008 auf mehr als 30 % der Äcker Mais angebaut worden, so die Sprecherin in ihrer Mitteilung.
DBV: "Das entbehrt jeder Grundlage"
Cross Compliance und die umfangreichen Regelungen der Guten fachlichen Praxis (GfP) im landwirtschaftlichen Fachrecht reichen aus für die Pflanzenproduktion, z.B. beim Mais. So konterte der DBV am Donnerstag auf die Forderungen Tackmanns. Bei einem durchschnittlichen Fruchtfolgeanteil von Mais in Höhe von 13 % von Monokultur zu sprechen, entbehre jeder Grundlage. Wie dünn die Argumentation ist, werde dadurch belegt, dass in der Pressemitteilung lediglich acht Landkreise in Deutschland genannt werden, in denen der Fruchtfolgeanteil bei mehr als 30 % liege, ohne sich zur genauen Höhe des Maisanteils zu äußern. Monokultur bedeute dagegen einen Fruchtfolgeanteil von 100 %, so der DBV. Da Deutschland insgesamt über 300 Landkreise habe, lägen die Fruchtfolgeanteile dort also niedriger.