Das von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner vorgelegte Konzept zur Umsetzung der Beschlüsse für die Agrarreform haben in Politik und Verbänden weitere Reaktionen ausgelöst.
FDP-Agrarsprecherin Dr. Christel Happach-Kasan begrüßte die Initiative von Ministerin Aigner. Die Ausgestaltung des Greenings müsse weiterhin eine nachhaltige Flächenbewirtschaftung ermöglichen und die Umweltleistungen der Landwirte anerkennen, forderte die FDP-Politikerin. Ihrer Ansicht nach sollte auf diesen Flächen beispielsweise die Anlage von Kurzumtriebsplantagen zugelassen sein als eine Möglichkeit zur Produktion von Holz für die energetische und stoffliche Nutzung.
Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Bernhard Daldrup, kritisierte die Forderung der Grünen, Mittel aus der Ersten in die Zweite Säule umzuschichten. Positiv sei, dass der Anbau heimischer Eiweißpflanzen beim Greening integriert ermöglicht werden soll. Auch die Förderung von Junglandwirten und Betriebsgründern nehme nun einen angemessenen Raum ein. Darüber hinaus werde es für Nebenerwerbslandwirte insgesamt weniger Bürokratie geben. Alles in allem sei damit in der EU-Agrarpolitik ein richtiger Schritt in Richtung Verbesserung der Stellung kleinerer landwirtschaftlicher Unternehmen sowie eine stärkere Berücksichtigung benachteiligter Gebiete erfolgt.
Mit scharfer Kritik reagierten die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Naturschutzstiftung EuroNatur auf die Vorschläge des Bundes. In einer gemeinsamen Presseverlautbarung warfen die drei Verbände Ministerin Aigner vor, ihre Verhinderungsstrategie aus den EU-Verhandlungen nun auf deutscher Ebene fortzusetzen.
Hintergrund:
Das Konzept: Minister beraten über EU-Agrarreform-Umsetzung (3.7.2013)
Aigner verärgert über Grünen-Kritik am Reformkonzept (4.7.2013)