Auf dem Maisacker von Erich Mütz aus Westoverledingen (Landkreis Leer) haben Unbekannte etliche Schrauben in den Maiskolben versteckt. Zwar hat der Häcksler rechtzeitig über seinen Metalldetektor gestoppt, jedoch wiederholte sich das Spiel derart oft beim weiteren Ernteverlauf, dass der Rinderhalter jetzt rund ein Drittel der Pflanzen auf dem zweieinhalb Hektar großen Feld stehen lassen muss, berichtet der NDR.
Mütz gehen durch den Anschlag 120 t Mais mit einem Gesamtwert von knapp 5.000 Euro verloren. Und es hätte sogar noch deutlich schlimmer kommen können: Denn hätte der Metalldetektor des Häckslers nicht sofort angeschlagen, wäre die rund 300.000 Euro teure Erntemaschine möglicherweise schwer beschädigt worden.
Sorgen macht sich Mütz auch wegen der Ernte von dem Teil des Feldes, auf dem bisher keine Metallteile gefunden wurden. "Diesen Mais werde ich zwar verfüttern, aber ich habe dabei ein ziemlich ungutes Gefühl", sagt der Landwirt. "Wenn eine Kuh eine Schraube verschlucken sollte, könnte das schlimme Folgen haben."
Hungern müssen seine 30 Milchkühe trotz des Anschlags nicht. Denn ein Landwirt aus dem Landkreis Leer hat Mütz, nachdem er von dem Vorfall gehört hat, spontan drei Hektar Mais geschenkt. "Ich bin beeindruckt, wie groß die Solidarität unter den anderen Berufskollegen ist", so Mütz.
Wer für den Anschlag verantwortlich ist, ist noch unklar, so der NDR weiter. Mütz geht allerdings davon aus, dass der Täter ganz gezielt vorgegangen ist. "Das betroffene Feld liegt rund 700 Meter von der Straße entfernt. Von daher war es mit Sicherheit keine Zufallstat", sagte Mütz. Er und andere Landwirte aus der Gegend hätten einen konkreten Verdacht und diesen auch der Polizei mitgeteilt.
In der Vergangenheit hatte es bereits häufiger Sachbeschädigung an landwirtschaftliche Betrieben in Westoverledingen gegeben. Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht, ist laut Polizei noch unklar.
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