Die Agrarlandschaft in den Vereinigten Staaten wird sich durch das weitere Wachstum des Biospritsektors nachhaltig verändern. Damit rechnet das Landwirtschaftsministerium der USA in einem aktuellen Forschungsbericht. Darin gehen die Wissenschaftler von höheren Umweltbelastungen durch den verstärkten Anbau von Mais aus, der in den USA die dominierende Energiepflanze ist und in die Bioethanolproduktion geht. Wegen der starken Ansprüche des Mais an Stickstoffdünger einerseits und der in den nächsten Jahren kontinuierlich steigenden Biokraftstoffquoten andererseits erwartet das Ministerium, dass viele Landwirte von der traditionellen Mais-Soja-Rotation umsteigen auf Mais-Monokulturen, was zur einer Verschlechterung von Umweltindikatoren führe.
Die Nährstoffauswaschung und die Bodenerosion stiegen, warnen die Wissenschaftler. Im Maisgürtel der USA sowie in den kontinental gelegenen Bundesstaaten an der Grenze zu Kanada erwarten sie dabei die stärksten Nährstoffauswaschungen.
Abhängen wird die Ausweitung des Maisanbaus von Faktoren wie Ertragsentwicklung, Kosten für Pflanzenschutz und Düngemittel, aber auch von der Effizienz der Bioethanolanlagen bei der Verarbeitung der Biomasse zu Alkohol. In Abhängigkeit von diesen Kriterien sieht das Ministerium die Maisfläche in den USA im Jahr 2015 bei 37,1 Mio. ha bis 38,4 Mio. ha. Zum Vergleich: In diesem Jahr war Mais auf rund 35,2 Mio. ha angebaut worden. In den USA war Ende 2007 ein Energiegesetz in Kraft getreten, das bis zum Jahr 2022 eine Steigerung des Biospritverbrauchs auf landesweit rund 136 Mrd. l vorsieht. Dabei wird der Anteil von Bioethanol aus Mais auf knapp 57 Mrd. l begrenzt. Das neue Biokraftstoffziel soll schrittweise erreicht werden, und zwar über eine Biokraftstoffquote, die bis 2015 auf 77,59 Mrd. l steigt.