Die neu gewählten konservativen Abgeordneten des EU-Parlaments haben am Mittwoch in Brüssel Manfred Weber erneut zum Fraktionschef der Europäischen Volksparteien (EVP) wiedergewählt. Mit 179 Sitzen bildet die EVP die stärkste Fraktion im EU-Parlament. Als stärkste Fraktion obliegt es der EVP, nach den veränderten Kräfteverhältnissen in der Volksvertretung für die künftige parlamentarische Arbeit, neue Mehrheiten zu finden.
Am 2. Juli tritt das neugewählte EU-Parlament zu seiner konstituierenden Sitzung in Straßburg zusammen. Der CSU-Politiker Weber ist Spitzenkandidat der EVP für die Nachfolge von Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsident.
Ein entscheidendes Wort bei der Bestallung des Chefs der Brüsseler Behörde haben die EU-Staats- und Regierungschefs. Diese wollen am 20./21. Juni in Brüssel über ein komplettes Personaltableau für die fünf Top Jobs in der EU ab November dieses Jahres entscheiden.
Neben der Neubesetzung des Kommissionspräsidenten ist auch über den Präsidenten des EU-Parlaments, den Ratspräsidenten, den Chef-Außenpolitiker der EU sowie den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) zu befinden.
Außer dem bayerischen Europapolitiker Weber sind auch noch der Niederländer Frans Timmermanns von den Sozialdemokraten und Progressiven Parteien (S&D) sowie die amtierende EU-Wettbewerbskommissarin Margarete Vestager für die Liberalen (ALDE) und das Macron-Lager für das Amt des Kommissionspräsidenten im Rennen.