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Mehr Fleischfirmen gehen pleite

Für die Lieferanten und Dienstleister der fleischverarbeitenden Industrie ist die Gefahr von Zahlungsausfällen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Das berichtet die Zeitschrift Lebensmittelpraxis unter Berufung auf den Anbieter von Kreditversicherungen, Atradius.

Lesezeit: 2 Minuten

Für die Lieferanten und Dienstleister der fleischverarbeitenden Industrie ist die Gefahr von Zahlungsausfällen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Das berichtet die Zeitschrift Lebensmittelpraxis unter Berufung auf den Anbieter von Kreditversicherungen, Atradius.


Besonders bei Unternehmen im Segment Schweinefleisch habe sich die Liquiditätslage zuletzt verschärft, konstatieren die Risikoprüfer des Versicherers. Sie rechnen damit, dass es in diesem Bereich auch künftig vermehrt zu Zahlungsausfällen und Insolvenzen kommen wird.


„Bereits seit Längerem sorgen steigende Kosten und schwindende Margen dafür, dass es für die Lebensmittelbranche jedes Jahr insgesamt etwas schwieriger wird“, sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services Germany. „Den schwersten Stand innerhalb des Sektors hat aktuell die fleischverarbeitende Industrie. Aus unserer Sicht ist es sehr wahrscheinlich, dass sich hier im Zuge von Konsolidierungen das Zahlungsrisiko weiter erhöhen wird.“


Den Fleischverarbeitern machen aktuell vor allem steigende Preise zur Herstellung von Wurstwaren zu schaffen, besonders für Schweinefleisch. Durch die höheren Beschaffungskosten verringern sich die Profite der Weiterverarbeiter, da sie in den meisten Fällen langfristige Verträge mit dem Handel haben und ihre Produkte nur zu festgelegten Preisen weiterverkaufen können. „Viele Unternehmen verfügen nur über eine geringe Markenausprägung und relativ leicht austauschbare Produkte. Preiserhöhungen lassen sich vor diesem Hintergrund kaum durchsetzen“, erläutert Michael Karrenberg. „Gleichzeitig stellt die Beschaffung von Fleisch bei vielen Herstellern den größten Kostenblock dar. Die derzeitige Preisentwicklung wirkt sich deshalb besonders gravierend aus.“


Neben den höheren Beschaffungskosten hat auch der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland den finanziellen Druck bei vielen Fleischverarbeitern vergrößert. Darüber hinaus besteht aus Sicht von Atradius weiterhin ein Überangebot von Standardfleischprodukten auf dem Markt, trotz der zuletzt gesunkenen Herstellungsmengen. „Die Tendenz vieler Verbraucher, immer mehr höherwertige Lebensmittel zu verzehren, dürfte sich auch künftig auf den Fleischmarkt und das Geschäft vieler Unternehmen auswirken“, sagt Michael Karrenberg. „Anbieter, die neue Nischen finden und sich auf hochwertige Angebote spezialisieren, werden die aktuelle Entwicklung am Markt deutlich besser überstehen.“

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