Bayern will Geflügelgroßbetriebe künftig intensiver überwachen. Ein entsprechendes Kontrollkonzept hat das Kabinett in München vergangene Woche als Reaktion auf einen europaweiten Salmonellen-Skandal im Jahr 2014 beschlossen, wegen dem die Staatsanwaltschaft Regensburg gegen die Firma „Bayern Ei“ im bayerischen Aiterhofen ermittelt.
Dem Konzept zufolge wird es im Freistaat neben den regelmäßigen oder anlassbezogenen Kontrollen durch die Behörden vor Ort künftig auch risiko- und anlassbezogene Überprüfungen durch die Spezialeinheit „Lebensmittelsicherheit“ des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) geben, die von den Betrieben weitgehend selbst bezahlt werden sollen.
„Wir werden die Kontrollen der Geflügelgroßbetriebe verstärken“, erläuterte Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf. Damit berücksichtige man die komplexen Strukturen dieser Betriebe noch stärker, und die Kontrollen würden noch effektiver. Der Schutz der Verbraucher und Verbesserungen zum Wohl der Tiere gingen damit Hand in Hand. Gleichzeitig werde für eine hohe Qualität der bayerischen Lebensmittel gesorgt.
Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen wertete eine Kontrolle von Geflügelgroßbetrieben durch eine zentrale Spezialeinheit als „begrüßenswert“, aber „unzureichend“. Bei mehr als 100 Großbetrieben in Bayern müssten vor allem die dezentralen Kontrollmöglichkeiten der Behörden vor Ort gestärkt werden.
Hintergründe:
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