Das geht aus den jetzt von der gemeinsamen EU-Forschungsstelle präsentierten Ergebnissen einer Umfrage hervor. Danach gaben 53,4 % von 208 in neun deutschen Bundesländern befragten Bauern an, bei geeigneten Rahmenbedingungen "wahrscheinlich" oder "sehr wahrscheinlich" gentechnisch veränderten Raps anzubauen. An der Umfrage nahmen Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern teil. In Großbritannien und in Tschechien konnten sich 44 % bzw. 43,9 % der Bauern vorstellen, Genraps anzubauen. Gegenüber dem Anbau von herbizidtolerantem Mais und Bt-Mais zeigten sich die Landwirte skeptischer. Beim HT-Mais reichte die Zustimmungsquote von 36,5 % in Spanien über 37,6 % in Frankreich und 38,0 % in Ungarn; deutsche Landwirte wurden zu diesem gentechnisch veränderten Organismus (GVO) nicht befragt. Der Bt-Mais polarisiert deutlich stärker. Während 46,5 % der französischen Bauern und 48,3 % der spanischen Landwirte sich gegenüber dem Anbau des Genmais offen zeigten, waren es in Ungarn nur 25,3 %. Ingesamt nahmen an der Umfrage 1 214 europäische Landwirte teil. Befragt nach den Faktoren, die sie am stärksten vom Genpflanzenanbau abhalten, nannten die Bauern vor allem die Pflicht zur Entschädigung ihrer Nachbarn für zufällige GVO-Verunreinigungen, die Zahlung einer Steuer für den Gentechnikanbau und die Pflicht zum Abschluss einer Versicherung.
${intro}