Die Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Milch Board hat Forderungen des europäischen Milchindustrieverbands (EDA) nach mehr Marktwirtschaft kritisiert. Der EDA setze nach wie vor auf billige Masse für den Weltmarkt, erklärte die MEG Milch Board vergangene Woche. Am Weltmarkt aber treffe das EU-Angebot auf zusätzliche Milchmengen aus Neuseeland, Australien, Südamerika und den USA.
Ferner dehnten auch klassische Importländer wie beispielsweise China ihre eigene Milchproduktion immer mehr aus. Mit den so entstehenden Weltmarktpreisen könne die Milcherzeugung in Europa nicht mithalten. Verschärft werde der massive Preisdruck durch die weitere Verteuerung von Futtermitteln.
Die MEG Milch Board bekräftigte im Gegenzug den Ruf nach der Möglichkeit zur Mengenanpassung und nach mehr Marktmacht für die Landwirte. Bis Erzeugerorganisationen aber eine ausreichende Struktur und Marktmacht entwickelt hätten, müsse für die Betriebe mit Hilfe angepasster Marktordnungen ein Mindestmaß an Planungssicherheit gewährleistet werden.
Als Schritt in die richtige Richtung bezeichnete die MEG Milch Board die Idee einer „Ausfallsentschädigung“ für einen freiwilligen Produktionsverzicht im Krisenfall, die ursprünglich von EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş ins Spiel gebracht wurde und mittlerweile im Europaparlament diskutiert wird. Der EDA hatte in einer Stellungnahme aus Anlass der Gespräche im Parlament auf die planmäßige Abschaffung der Milchquotenregelung 2015 gepocht und alternative Verwaltungsinstrumente zur Marktsteuerung abgelehnt (AgE)
Lesen Sie auch:
Forderungen der Milchbauern zur Bundestagswahl (20.10.2012)
DBV und Arla: Weg mit dem Staat auf dem Milchmarkt! (19.10.2012)
Brüssel fordert 79 Mio. Euro für überschrittene Milchquote (18.10.2012)
Am 13.11.2012 startet die EuroTier. Alle Infos jetzt auf unserer Themenseitewww.topagrar.com/eurotier