Kaum eine Molkerei wird es sich leisten können, unter der magischen Schwelle zu bleiben, kommentiert das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe. Allerdings kühlt sich zurzeit der Milchmarkt ein wenig ab, wenn auch nach wie vor Butter, Magermilch und Käse gut nachgefragt werden. Der schwache Dollar macht dem Exportgeschäft einen Strich durch die Rechnung. Die Bauern indes fühlen sich durch die gute Stimmung gestärkt und investieren, in der Hoffnung, dass die Zukunft noch besser wird. Hier gilt es aber, einen kühlen Kopf zu bewahren. So hat z.B. Aldi angekündigt, sofort zu niedrigeren Verbraucherpreisen zurückzukehren, sobald der Markt es zulässt. Außerdem ist Geschlossenheit der Molkereien notwendig, um dem Handel eine Macht gegenüber zu stellen. Das ist aber meist Wunschdenken. Die Nachbarmolkerei ist Konkurrent, nicht Mitstreiter. Und schließlich sind sich die Bauern auch nicht einig. In Deutschland streiten sich BDM und Bauernverband um den künftigen Weg in der Milchpolitik. Fakt ist dabei: Die Quote läuft 2014/15 aus. Die Frage ist nur, ob es schlau ist, den Abschied tatenlos hinzunehmen. Zunächst steht am 2. November jedoch erst die nächste Milchquotenbörse an. Zu befürchten ist, dass die Preise weiter steigen. Zwar sagen die Marktexperten für 2008 weiter stabile Milchpreise voraus. Doch angesichts des rasanten Preisanstiegs bei Milch und Milchprodukten ist die Gefahr eines plötzlichen Preiseinbruchs nicht von der hand zu weisen. Wenn Brüssel zusätzliche Quoten verteilt, wenn andere Milcherzeugerländer wie die USA oder Neuseeland noch aufstocken, und wenn die Nachfrage aufgrund der höheren Preise zurückgeht, könnten sich die Verhältnisse auf dem Milchmarkt wieder umdrehen. Auch das muss man im Hinterkopf behalten, auch wenn der Milchhimmel voller Geigen hängt, so das Wochenblatt. (26.10.07)
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