Der neuerliche Preisrutsch für Milchprodukte, ausgelöst von Discountern, geht laut dem Bauernverband an der Realität der aktuellen Entwicklung auf den Märkten vorbei. Seit Samstag hatten einige Discounter die Preise für Joghurt, Joghurtdrinks, Eiscreme und weitere Molkereiprodukte gesenkt.
Gerade jetzt, wo bei den sommerlichen Temperaturen eine hohe Nachfrage nach Milchfrischgetränken und Eis bestehe, sei die Senkung der Milchpreise unverständlich und rational nicht nachzuvollziehen, urteilte der DBV. Vielmehr müssten die erhöhte Nachfrage und der erfreulich starke Export von Frischmilch nach Südeuropa preisstabilisierend wirken.
Die deutschen Milcherzeuger erwarteten, dass ihr hochwertiges Produkt auf allen Produktions- und Vermarktungsstufen einen angemessenen Wert erziele. Die aktuell im Lebensmitteleinzelhandel diskutierten Nachhaltigkeitsstrategien machten doch klar deutlich, dass ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden müssten. Die deutschen Verbraucher seien schon heute bereit, in der Milcherzeugung praktizierte Nachhaltigkeit zu honorieren.
Gerade vor dem Hintergrund der Trockenheit in den Vereinigten Staaten, welche die Kurse für Futtergetreide, Ölsaaten und Eiweißpflanzen weiter ansteigen ließe, würden die Preise für Futtermittel weiter anziehen. Allen Konsumenten sei bewusst, dass der deutsche Milchbauer diese Kostensteigerung bei sinkenden Preisen im Supermarkt nicht weiter schultern könne, ist der DBV überzeugt.
Der Verband appellierte an alle Marktbeteiligten, die sich langsam erholende Preissituation bei vielen Milcherzeugnissen nicht aufs Spiel zu setzen, sondern für einen angemessenen und fairen Milchpreis zu sorgen. (ad)
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