In Berlin startet heute das Milchforum. DBV-Vizepräsident Udo Folgart hat in diesem Zusammenhang dazu aufgerufen, über ein unterstes Sicherheitsnetz (Intervention, private Lagerhaltung) zu beraten. Ein solches unterstes Sicherheitsnetz müsse in Krisenzeiten einen Zusammenbruch des Marktes verhindern, dürfe aber nicht den Markt verzerren. Daher werden laut Folgart beim Milchforum nicht nur die Märkte und Preise analysiert, sondern auch die Weiterentwicklung der EU-Milchmarktpolitik im Zentrum der Diskussionen stehen. Der Milchpräsident lehnte außerdem eine völlige Liberalisierung des Milchmarktes nach dem von den EU-Ministern 2003 beschlossenen Ende der Milchquotenregelung in 2015 ab. Vielmehr seien während Krisen künftig staatliche Sicherungsmaßnahmen unverzichtbar, um den Kollaps zu verhindern. Entscheidend für die Wettbewerbsstellung der Milchbauern sei aber auch der Erhalt ausgewogener Außenhandelsregelungen. Dem Verbraucher- und Tierschutz sei nicht gedient und es seien auch keine fairen Wettbewerbsbedingungen, "wenn wir in Deutschland und Europa hohen Tier-, Umwelt-, Klima- und vorbeugenden Gesundheitsschutz haben, gleichzeitig aber Produkte aus Drittländern auf unseren Markt kommen, die diese Anforderungen in keiner Weise erfüllen". Diese Diskussion müsse öffentlich gemacht werden und auf die WTO-Tagesordnung, forderte Folgart.
Abschließend wies er darauf hin, dass Milchbauern und Molkereien mehr Verantwortung für die Gestaltung der Märkte übernehmen und Wege finden müssten, wie Marktschwankungen in Zukunft besser ausgeglichen werden könnten.