In weniger als zwei Jahren sind die Betriebsmittelkosten derMilcherzeuger um mehr als 45 % gestiegen. Vor diesem Hintergrund gehe kein Weg daran vorbei, dass auch die Verbraucher diese Kostensteigerungen mittragen. Das betonte DBV-Vizepräsident Udo Folgart bei der Pressekonferenz anlässlich des 4. Berliner Milchforums, das in diesem Jahr mehr als 400 Teilnehmer aus dem In- und Ausland anzog.
Die Milcherzeuger seien laut Folgart optimistisch: „Sie nehmen die Herausforderungen des Milchmarktes an und betrachten seine Entwicklung als Chance“, so Folgart. Ebenso optimistisch äußerte sich der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Dr. Karl-Heinz Engel. Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage auf dem Weltmarkt prognostizierte er steigende Milchpreise, die aufgrund der deutlich angestiegenen Produktionskosten aber auch unverzichtbar seien.
Folgart betonte zudem, dass ein guter Milchpreis nur dann möglich sei, wenn der Heimatmarkt verteidigt und gleichzeitig der Exportmarkt beackert werde. Eine klare Absage erteilte der Milchpräsident indes der „rückwärtsgewandten Entscheidung“ des EU-Parlaments, nach Auslaufen der Milchquote in 2015 ein neuerliches staatlich verordnetes Milchmengen-Regime etablieren zu wollen. Folgart hoffe daher, dass im Zuge des anstehenden Trilogs mit wissenschaftlicher und sachlicher Begründung verdeutlicht werden könne, dass dieser Vorschlag nicht praktikabel sei. Dagegen begrüßte er, dass das EU-Parlament dem Kommissionsvorschlag folgte, ein funktionierendes Sicherheitsnetz fortzuführen.
Hinsichtlich des anstehenden Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA hob Engel hervor, dass die Milchwirtschaft in erster Linie von offenen Märkten profitiere. Letztendlich komme es aber darauf an, wie Freihandelsabkommen im Detail ausgestaltet seien. Auch DBV-Milchpräsident Folgart betonte, dass die Milcherzeuger solche Handelsabkommen als Chance werten und damit verbundene positive Effekte nutzen sollten. (ad)
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