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Milchpreise: Alle Händler ziehen nach

Nachdem Aldi am Mittwoch die Preise für Milch um 6 Cent gesenkt hat, haben nun auch Lidl, Norma, Netto, Rewe und Penny ihre Milch und Butter verbilligt. Es droht eine neue Rabattschlacht mit Molkereiprodukten, befürchtet der Spiegel. Fettarme Milch (1,5 %) kostet bei Aldi damit 45 Cent, Milch mit einem Fettgehalt von 3,5 % 51 Cent.

Lesezeit: 3 Minuten

Nachdem Aldi am Mittwoch die Preise für Milch um 6 Cent gesenkt hat, haben nun auch Lidl, Norma, Netto, Rewe und Penny ihre Milch und Butter verbilligt. Es droht eine neue Rabattschlacht mit Molkereiprodukten, befürchtet der Spiegel. Fettarme Milch (1,5 %) kostet bei Aldi damit 45 Cent, Milch mit einem Fettgehalt von 3,5 % 51 Cent. Butter gibt es bei dem Discounter nun für 75 Cent je Packung, das sind 14 Cent weniger, während Schlagsahne von 43 Cent auf 37 Cent verbilligt wurde.


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Verantwortlich dafür ist die jüngste Verhandlungsrunde zwischen den einzelnen Molkereien und Handelskonzernen über neue Trinkmilchverträge, die erneut für die Milchbauern ungünstig ausgegangen ist. Die Abschläge sind dabei heftiger als erwartet. Zunächst wurde eine Reduzierung von 4,5 Cent angenommen.


Der DBV sowie der BDM reagierten mit Unverständnis auf den Beschluß. Die Bauern hätten mit steigenden Kosten bei Energie und Futtermitteln zu kämpfen. „Der Druck auf die Milchbauern steigt“, sagte etwa BDM-Sprecher Hans Foldenauer. Das betreffe nicht nur kleine, sondern auch mittlere und große Betriebe. Derzeit bekommen die Erzeuger rund 30 Cent pro Liter ausgezahlt. Foldenauer schätzt, dass es im Juni nur noch 25 Cent pro Liter sein könnten, heißt es in der Märkischen Allgemeinen.


Kritik kam auch vom baden-württembergischen Agrarminister Alexander Bonde (Grüne). "Dieser unverantwortliche Kampfpreis der Discounter kommt uns teuer zu stehen: Wer Lebensmittel verramscht, ruiniert unsere Bauern und die Landschaften unserer Heimat." Und der Grünen-Agrarsprecher im Bundestag, Friedrich Ostendorff ergänzte, dass ein solcher Wettbewerb für Milcherzeuger ruinös sei. Er appellierte an die Verantwortung von Aldi und Lidl aufgrund ihrer Marktmacht. Zudem sprach er sich dafür aus, die Ausweitung der Milchquoten in der EU auszusetzen.


„Die niedrigen Milchpreise werden als Lockmittel genutzt“, erklärte auch Jens-Uwe Schade, Sprecher des Brandenburger Agrarministeriums. Die Handelsketten nutzten ihre Marktmacht auf Kosten der Erzeuger. Helfen könne es, wenn sich Bauern zu größeren Erzeugergenossenschaften zusammenschlössen. Zudem sei der Verbraucher gefordert, nicht jedem Billigangebot hinterherzuspringen.


MIV und DBV erwarten Beruhigung bei 29 Cent


Weniger Sorgen macht sich laut der Märkischen Allgemeinen Zeitung offenbar der Landesbauernverband Brandenburg. „Bei 29 Cent wird die Bewegung wohl zu einem Halt kommen“, schätzt der Milchexperte Matthias Schanwell. Einen neuen Milchstreik erwartet man beim DBV und beim Milchindustrieverband (MIV) daher nicht. "Die Lage ist nicht vergleichbar mit 2008 und 2009", sagt zum Beispiel MIV-Vertreter Björn Börgermann der WELT.


Zwar nennt er die ausgehandelten Preise einen "herben Schlag" für die Milcherzeuger und -verarbeiter. Die Branche komme aber von einem vergleichsweise hohen Niveau. Tatsächlich lag der Auszahlungspreis der Molkereien an die Bauern 2011 bei durchschnittlich 33,8 Cent je Liter Milch, meldet der MIV. Zum Vergleich: Zu den Hochzeiten der letzten Milchkrise waren es gerade 20 bis 22 Cent.


Landesvereinigung: "Soviel Milch produziert, wie noch nie"


Wie der Spiegel weiter berichtet, hatten die Molkereien diesesmal im Verhandlungspoker mit den Handelsriesen schlechte Karten. "Tatsache ist, es wird so viel produziert wie noch nie", sagte der Vizegeschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW, Gerd Krewer. 2011 sei die Menge um 2,4 % auf 29,3 Mio. t gestiegen. Die Obergrenze für die Milchmengen in der EU werde bis zum Wegfall 2015 schrittweise erhöht.


Der höheren Milchmenge stehe derzeit eine schwächere Nachfrage auf dem Binnen- und Weltmarkt gegenüber. Molkereien zahlten an die Milchbauern im bundesweiten Durchschnitt derzeit noch rund 30 Cent je Liter Rohmilch. Der Tiefstand war Mitte 2009 bei 20 bis 22 Cent je Liter. (ad)


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