Wie verschiedene Zeitungen unter Berufung auf MIV-Geschäftsführer Eckhard Heuser berichten, könne dieser nicht über Preise verhandeln, da dies kartellrechtlich unzulässig sei. Jede einzelne der oftmals genossenschaftlich organisierten Molkereien zahle den Bauern das aus, was sie nach direkten Verhandlungen vom Handel bekomme. Das Problem sei, das es mehr als 100 Molkereien mit entsprechend geringer Verhandlungsmacht in Deutschland gebe. Nur die zehn größten Molkereien mit einem Marktanteil von 50 bis 60 % könnten den großen Handelsriesen etwas entgegensetzen. Der für Handelsfragen zuständige MIV-Geschäftsführer Michael Brandl sagte dem Sender N24, um den Milchbauern bei ihren Preisforderungen entgegenzukommen, müsste der Einzelhandel zu Preiskorrekturen bereit sein. "Wenn der Lebensmitteleinzelhandel auf uns zukommt und sagt, ja okay, wir lösen die Kontrakte auf, wir akzeptieren höhere Preise von euch, dann sind wir die letzten, die sich dagegen verwehren." Die finanziellen Folgen des Milchboykotts und der Molkerei- Blockaden ließen sich noch nicht exakt beziffern, sagte Heuser. Er könne zwischen 50 Mio. Euro und einer dreistelligen Millionensumme liegen. Noch seien der Imageschaden und die Kosten für die mündlich bereits angedrohten Regressforderungen des Handels unklar. Das werde später ein Fest für die Anwälte, so Heuser. Der BDM reagierte auf die Absage enttäuscht: Für ihn handele es sich schlicht um eine Verweigerungstaktik des Milchindustrieverbandes,
Morgen Kundgebung am Brandenburger Tor
Unterdessen hat der BDM heute auf seiner Internetseite zu einer Großkundgebung nach Berlin eingeladen:
Ort der Kundgebung: Platz vor dem Brandenburger Tor, Berlin Zeit der Kundgebung: Donnerstag, 5.6. 2008 14 bis 16 Uhr
Laut einer Teilnehmerin am top-Rindertreff handelt es sich um eine große Trecker Sternfahrt nach Berlin. Die Ersten seien schon unterwegs. Busse aus allen Bundesländern würden starten.