Zur Jahreswende wird der europaweite Ferkelüberschuss ein Ende finden. Diese Prognose wagte DBV-Vizepräsident Franz-Josef Möllers. Die Ferkelerzeuger sollten aber die derzeitige Krise zur Neujustierung nutzen. Zukünftig wird und kann seiner Einschätzung nach der deutsche Ferkelerzeugerbetrieb bei allen relevanten Kennzahlen - also Genetik, Produktionskennzahlen, Investition- und Lohnkosten - zur Spitzengruppe gehören. "Wir können Deutschland als Sauenstandort durch eine Top-Aufstellung erhalten", betonte Möllers. Allerdings müssten unvermeidbare GVO-Verschleppungen bei Importfuttermitteln endlich durch praktikable Schwellenwerte anerkannt werden. Die EU-Kommission kenne das Problem, handle aber nicht, kritisierte der Veredelungspräsident. Nulltoleranz und sich jahrelang hinziehende Zulassungsverfahren für GVO-Sorten seien geradezu tödlich für die Eiweißversorgung der heimischen Nutztiere. Hier sei vor allem Deutschland gefragt. Bundesagrarminister Horst Seehofer dürfe nicht nur die EU kritisieren, sondern müsse sich zu Schwellenwerten und raschen Zulassungsverfahren eindeutig bekennen. Um die hohen Futterkosten zu senken, müsse Deutschland zudem endlich tierische Fette sowie Abfälle von gesund geschlachteten Tieren zur Verfütterung an Schweine zulassen. Alles andere sei Ressourcenverschwendung und widerspreche der Natur des Schweins als Allesfresser. Generell lehnt er staatliche Eingriffe in den Ferkelmarkt strikt ab. In Krisenzeiten sollten freiwillige Vereinbarungen in der gesamten Wertschöpfungskette Fleisch dazu beitragen, den Preisdruck vom Markt zu nehmen. So könnten bei einem zu hohen Angebot die Schlachtgewichte reduziert werden, wodurch weniger Fleisch auf den Markt kommt und mehr Ferkel eingestallt würden. Dazu müsse die Fleischwirtschaft aber mitgehen, so Möllers.
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