Die Inflationsrate in Deutschland ist im November wieder auf 1,4 % gesunken. Nach dem Anstieg der Verbraucherpreise in den vergangenen zwei Jahren um 4,7 % werden Lebensmittel somit wieder günstiger für die Verbraucher, teilt das Statistische Bundesamt mit. Zum Leidwesen der Landwirte. Allein im November sind die Preise für Molkereiprodukte wie Butter, Speisequark und Sahne um 15 bis 35 % gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Wenn die Erzeugerpreise weiter sinken, werden landwirtschaftliche Betriebe in ihrer Existenz gefährdet und Arbeitsplätze im ländlichen Raum vernichtet, mahnt nun auch der Deutsche Bauernverband an. Die Preissenkungen der letzten Monate des Jahres 2008 für Fleisch- und Milchprodukte sowie pflanzliche Erzeugnisse hätten auch den Konjunkturhimmel der Landwirtschaft verdüstert. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise könne die Situation zusätzlich verschärfen, so der Verband am Montag. Als Affront gegen die europäische Landwirtschaft als Wirtschaftsbranche wertet der DBV daher das Plädoyer von EU-Wirtschaftskommissars Joaquin Almunia für weiter sinkende Lebensmittelpreise. Der Wirtschaftskommissar hatte angesichts der aktuellen Konjunkturflaute eine Senkung der Lebensmittelpreise gefordert, um einen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu leisten. Solch ein Vorgehen würde die Krisensituation in der Landwirtschaft jedoch nur weiter verschärfen. Auch die Verbraucher davon laut Bauernverband keinen Vorteil.