Ausgerechnet im gentechnikfreundlichen Brasilien, einem der Hauptabsatzmärkte für Monsanto, hat der US-Agrarkonzern jetzt einen Prozess verloren. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat sich eine Gruppe von Landwirten in einer Sammelklage erfolgreich gegen die ihrer Ansicht nach zu hohen Lizenzgebühren für Sojasaatgut gewehrt.
Ein Gericht im südlichsten Bundesstaat Rio Grande do Sul hat ihnen recht gegeben und die Gebühren für die Erntesaison 2003/2004 für unrechtmäßig erklärt, unter anderem, weil die Geschäftspraktiken des Saatgut-Multis Monsanto die Vorschriften des brasilianischen Sortengesetzes verletzen, heißt es im Urteil.
Die 2009 eingereichte Klage soll einen Streitwert von umgerechnet 6,2 Mrd. Euro gehabt haben. Ob Monsanto das Geld zurückzahlen muss, ist allerdings fraglich. Der Konzern hat Einspruch gegen das Urteil eingelegt, so die Zeitung.
Brasilien gilt weltweit als eine der Hochburgen für den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut. (ad)