Die vom russischen Landwirtschaftsministerium geplante Erleichterung des Getreideimports scheint vom Tisch. Wie der stellvertretende Ressortchef Ilja Schestakow kürzlich in Moskau erklärte, würde die endgültige Entscheidung darüber noch zu viel Zeit in Anspruch nehmen, weil zahlreiche interministerielle Abstimmungen und anschließend eine Genehmigung der Eurasischen Wirtschaftskommission (EWK) für die Zollunion erforderlich wären. Diesen Weg halte das Ministerium für nicht mehr sinnvoll und werde nach anderen Möglichkeiten zur Deckung des in einigen Regionen aufgetretenen Getreidedefizits suchen, sagte Schestakow.

Ende Februar hatte das Ministerium die Aussetzung des Einfuhrzolls von 5 % auf Weizen, Mais und Roggen bis Ende 2012/13 vorgeschlagen. Der für die Agrarwirtschaft zuständige stellvertretende Ministerpräsident Arkadij Dworkowitsch hatte die Zollbefreiung dann für Ende März in Aussicht gestellt.

Wie der Föderale Statistische Dienst Russlands (Rosstat) inzwischen berichtete, lagerten in der Landwirtschaft sowie bei den Erfassungs- und Verarbeitungsbetrieben Anfang März 2013 insgesamt rund 20,4 Mio t Getreide; das waren etwa 30 % weniger als ein Jahr zuvor. (AgE)