Die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) beginnt Anfang April mit dem Versand der Nachbauerklärungen für die laufende Anbausaison. Für die Erhebung der Nachbaugebühren zur Aussaat im Herbst 2008 bzw. im Frühjahr 2009 gilt der STV zufolge grundsätzlich das gesetzliche Verfahren; damit sei jeglicher Nachbau geschützter Sorten gebührenpflichtig, unabhängig vom Saatgutwechsel. Landwirte, die ihr eigenes Erntegut nachbauten und den Züchtungsfortschritt moderner Sorten nutzten, seien dazu verpflichtet, dem Sortenschutzinhaber ein angemessenes Entgelt zu zahlen.

Das Unternehmen wies in einer Presseverlautbarung darauf hin, dass die Landwirte die Angaben zum Nachbau auch per Internet unter www.stv-bonn.de einreichen könnten. Die zwischen dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) und dem Deutschen Bauernverband (DBV) vereinbarte "Rahmenregelung Saat- und Pflanzgut" war im vergangenen Jahr von Züchterseite aufgekündigt worden. Die Vereinbarung habe durch mehrere Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes und des Bundesgerichtshofes ihre Vorzüglichkeit eingebüßt und sei damit nicht länger geeignet, den Züchtungsfortschritt zu sichern und den Z-Saatgutwechsel zu steigern, so der BDP in seiner damaligen Begründung.