Aus Sicht der Vermehrungsbranche (BVO) zahlen zu viele Landwirte keine Nachbaugebühren und könnten nicht effektiv kontrolliert werden. Derzeit fehlten der Züchtung bei 50 % Nachbau wichtige Einnahmen im Saatgut-Lizenzbereich. Deshalb drohten immer mehr Züchter auszusteigen, so der BVO-Vorstandssprecher Horst Bremer.

Z-Saatgut sei ein hochwertiges Spezialprodukt, das mehrfach auf verschiedene Krankheiten geprüft werde. Verwende ein Landwirt eigenes Erntegut zur Aussaat, gehe er das Risiko ein, krankheitsbelastetes Saatgut einzusetzen, erläuterte Bremer in Bonn. Als Vertreter der Saatgutfirmen versuchte er den Landwirten klar zu machen, dass sie durch die Nachbaugebühr entscheidend die weitere Forschung und Züchtung finanzierten. Und ganz abgesehen davon sei die Gebühr zum Schutz des geistigen Eigentums der Sortenschutzinhaber gesetzlich vorgeschrieben, so der Verbandschef.

Von der Politik forderte er dringend eine umfassende Lösung für ein neues Nachbaumodell. Derzeit seien die Regelungen und die Auskunftspflicht der Landwirte lückenhaft.