Das Europaparlament in Straßburg hat heute die von Verbraucherschützern und Ärzteverbänden geforderte Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel abgelehnt. Damit muss auf Fertigprodukten wie Pizza, Cornflakes oder Limonade auch künftig nicht der Anteil an Zucker, Fett oder Salz mit roten, gelben oder grünen Symbolen zu erkennen sein, berichtet die ZEIT. Stattdessen sollen die Hersteller auf den Packungen gut sichtlich den Brennwert in Kalorien sowie den empfohlenen Tagesbedarf angeben. Außerdem soll die Industrie zu klaren Angaben über eine Reihe von Bestandteilen wie Fett, Salz, Zucker, Eiweiß oder ungesättigte Fettsäuren verpflichtet werden. Ein entsprechendes Gesetz ist frühestens ab Frühjahr 2011 zu erwarten.
DBV begrüßt die Ablehnung
Erfreut über dieses Ergebnis zeigte sich der DBV. "Um zu erkennen, was in den Lebensmitteln steckt, braucht es keine Bevormundung sondern klare und wahre Inhaltsangaben. Ich begrüße deshalb ausdrücklich das heutige Votum gegen die Ampel", betonte DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born. Hochwertige landwirtschaftliche Produkte wie Käse, Butter, Wurstprodukte und pflanzliche Öle wären von einer Ampelregelung abgestraft worden, erklärte Born weiter. Außerdem würden einseitige Ernährungsmethoden und Fehlernährung begünstigt. Gegenüber den Befürwortern der Ampel machte der DBV deutlich, dass mittels Gesetze keine Fehlernährung beseitigt werden könne. Notwendig sei hingegen deutlich mehr Ernährungsberatung von Klein auf.