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"Neue Grippe": WHO ruft Alarmstufe 5 aus

(17:00 Uhr) Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), gab heute weitere Zahlen zur Neuen Grippe bekannt: Neben den drei bestätigten Fällen in Deutschland sei ein Krankheitsfall in Österreich nachgewiesen. Zehn Fälle gebe es in Spanien und fünf in Groß Britannien.

Lesezeit: 6 Minuten

(17:00 Uhr) Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), gab heute weitere Zahlen zur Neuen Grippe bekannt: Neben den drei bestätigten Fällen in Deutschland sei ein Krankheitsfall in Österreich nachgewiesen. Zehn Fälle gebe es in Spanien und fünf in Groß Britannien. Insgesamt seien damit 19 Personen in vier EU-Ländern betroffen. In Spanien gebe es einen ersten nachgewiesenen Fall, in dem sich das Virus von Mensch zu Mensch übertragen habe. Bisher seien alle Krankheitsverläufe in der EU mild gewesen, niemand sei an der Krankheit gestorben.


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Das ECDC wurde durch eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates als Reaktion auf die Lungenkrankheit SARS eingerichtet. Es nahm seine Arbeit am im Jahr 2005 auf. Aufgabe des Zentrums ist es, in Europa die Abwehr gegen Infektionskrankheiten wie Influenza, SARS und HIV/AIDS zu stärken. Das ECDC arbeitet mit den nationalen Gesundheitsbehörden zusammen, um europaweit Gesundheitsüberwachungssysteme und Frühwarnsysteme einzurichten und zu unterstützen.


Die Weltgesundheitsorganisation hat wegen der sich ausbreitenden Neuen Grippe die Alarmstufe auf die zweithöchste Stufe 5 angehoben. Damit stehe die weltweite Ausbreitung des mutierten Grippevirus H1N1 unmittelbar bevor, so die Nachrichtenagentur dpa. In Luxemburg sei für heute ein Sondertreffen der EU-Gesundheitsminister angesetzt. Die Minister würden darüber beraten, wie die Krankheit gemeinsam bekämpft werden könne.


In Mexiko hat man den ersten Patienten gefunden, der sich mit der "Neuen Grippe" infiziert hat. Es handelt sich um den fünfjährigen Edgar Hernández aus dem kleinen Ort La Gloria im mexikanischen Staat Veracruz. Der Junge wohne in der Nähe vieler Schweinefarmen, berichtet Spiegel Online. Forscher würden vermuten, dass sich zunächst Menschen infizierten, die mit Schweinen direkten Kontakt hatten und das Virus dann auf andere Menschen übertrugen. Auf den Farmen rund um La Gloria habe man den Erreger allerdings bisher nicht nachweisen können. Auch arbeite keiner von Edgars Verwandten auf den Höfen, so Spiegel Online.


Die "Neue Grippe" ist auch in Deutschland angekommen. Wie das Robert-Koch-Institut gestern mitgeteilt hat, sind zwei Fälle in Bayern und einer in Hamburg bestätigt.


Unterdessen kommen Zweifel an der Gefährlichkeit der Grippe auf, berichtet Spiegel-Online. 159 Grippe-Tote hatte Mexiko gemeldet, doch plötzlich ist nur noch von sieben die Rede. Die Krankheit sei damit womöglich nicht gefährlicher als eine normale Grippe, sagen Experten - geben aber keine Entwarnung.


Die EU und die Bundesregierung haben die Krankheit in "Neue Grippe" umgetauft, um Missverständnissen vorzubeugen. Denn anders als bei der Vogelgrippe werde diese neue Form der Grippe nicht nur vom Tier übertragen, sondern auch von Mensch zu Mensch. Die WHO nannte die Krankheit zunächst weiter "Swine Influenza", also Schweinegrippe.


Der Erreger weist laut der WHO genetische Merkmale des Schweins, von Vögeln und auch des Menschen auf - in einer Art, wie es die Forscher bislang noch nicht beobachtet haben. Einen Impfstoff gebe es nicht, die Grippemedikamente Tamiflu und Relenza könnten aber bei frühzeitiger Einnahme helfen.


Notierungen unter Druck, weniger wegen der Grippe


Anfang der Woche waren die Notierungen für Sojabohnen und Sojaschrot in Chicago unter Druck geraten. Auch die Sojaschrotpreise in den europäischen Importhäfen waren rückläufig. Experten spekulierten, ob dies mit der Grippe zusammenhängen könnte. So würde manch Händler unterschwellig Sorge haben, dass die Nachfrage nach Futtermitteln einbrechen könnte, wenn weniger Fleisch gekauft wird. Dies hat sich aber offenbar als unbegründet herausgestellt. In den USA verzögert sich z.B. vielmehr die Aussaat des Mais aufgrund von Nässe, wodurch die Sojafläche größer ausfallen könnte. Die Grippe dürfte keinen Einfluss auf die Märkte haben.


Nicht über Schweinefleisch übertragbar


Die Schweinegrippe ist nicht durch den Verzehr von Schweinefleisch übertragbar, so das Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) auf der Insel Riems. Der Verzehr von Schweinefleisch sei vollkommen unproblematisch. Der Rheinische Landwirtschaftsverband ergänzt dazu, dass der Verbraucher keine zusätzlichen hygienischen Regeln beim Verzehr von Schweinefleisch beachten müsse. Wer ganz sicher gehen will, kann Schweinefleisch auf mehr als 72 Grad Celsius erhitzen - dann wird das Virus sicher abgetötet.


Name der Grippe nicht gerechtfertigt


Bei der Grippe handelt es sich nicht um eine Schweinekrankheit, die gerade in Mexiko grassiert und dann auf den Menschen übergesprungen ist. Es sind keine Schweinebestände erkrankt oder bedroht. Vielmehr hat sich der Name Schweinegrippe etabliert, da das neue Virus die größte Ähnlichkeit zu einem seit 1930 bekannten Influenzavirus bei Schweinen hat.


Die Bezeichnung "Schweinegrippe" ist daher nach Angaben des FLI irreführend. Statt einer Tierseuche hätten wir es mit einer Humaninfektion zu tun. Demnach werde das Virus durch Niesen, Husten, Händeschütteln von Mensch zu Mensch übertragen. Es handele sich um ein neues Influenza-Virus (eine neue Variante), das bisher weder bei Menschen noch beim Schwein festgestellt worden sei. Das Virus könne bereits vor einiger Zeit auf den Menschen übergegangen sein und sich dann so verändert haben, dass es von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, so das FLI. Auch die Weltgesundheitsorganisation für Tiere (OIE) hat sich über den falschen Begriff Schweinegrippe empört und analog zur spanischen Grippe den Vorschlag nordamerikanische Grippe gemacht.


Was ist die Schweinegrippe?


Es handelt sich um ein Influenza-A-Virus mit der Bezeichnung A/H1N1, das sich unter Schweinen und Menschen problemlos untereinander übertragen kann. Schweine gelten bei der Grippeausbreitung als besonders gefährlich, weil sich verschiedene Viren in ihnen gleich gut vermehren und auch mischen können. Das Virus verursacht eine hoch ansteckende Atemwegserkrankung. Schweine können sich auch mit Vogelgrippeviren und menschlichen Grippeviren infizieren. Sind Schweine mit mehreren Virentypen gleichzeitig infiziert, kann es zu einer Vermischung der Gene der verschiedenen Viren kommen. Deshalb dauert es relativ lange, bis bei einer Grippewelle der Erreger eindeutig identifiziert ist. Der Schweinegrippe-Erreger verändert sich durch genetische Mutationen ständig. Da beim Schwein außer dem Schweinegrippe-Virus auch Erreger der Vogelgrippe und der Grippe beim Menschen auftreten, besteht bei ihm eine besonders große Gefahr, dass sich neue Virus-Varianten bilden. Der derzeitige Virus ist laut WHO genetisch einmalig und wurde noch nie zuvor nachgewiesen. In ihm sind zwei Stämme der Schweingrippe und je ein Stamm von Vogelgrippe und der Grippe beim Menschen kombiniert. Die Schweinegrippe bewirkt ähnliche Symptome wie eine normale Grippe: plötzliches Fieber, Muskelschmerzen, trockener Husten und ein trockener Hals. Allerdings sind der einhergehende Durchfall und die Übelkeit stärker ausgeprägt. Mit H und N werden die beiden Eiweiße der Virushülle - Hämagglutinin und Neuraminidase - abgekürzt. Insgesamt gibt es 16 Hämagglutinin- und 9 Neuraminidase-Subtypen in verschiedenen Kombinationen. Die Viren vom Subtyp A/H1N1 wurden erstmalig im Jahr 1930 isoliert.

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