Die EU-Kommission hat am 17. Juli relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit eine neue GVO-Maissorte für die Verwendung in Lebens- und Futtermittel zugelassen. Für FDP-Agrarsprecherin Christel-Happach-Kasan war die Zulassung der Sorte MON 89034 x MON 88017 von Monsanto durch die Kommission richtig, notwendig und vollkommen normal. Die Kritik einiger "selbsternannter Gentechnikexperten" bezeichnete sie als unberechtigt und unverständlich. „Zum wiederholten Male wird versucht, Ängste der Verbraucher durch konstruierte Vorwürfe zu schüren“, so Happach-Kasan.
Sie verweist auf Prüfungen der EFSA, die die Sorte für unbedenklich hält. Der neue Mais wurde aus zwei bereits genehmigten GVO-Sorten aufgebaut. Aus wissenschaftlicher Sicht gebe es keine Gründe, warum dann gerade diese Kombination im Vergleich zu den Ausgangssorten ein größeres Gefahrenpotential haben sollten, stellte die Gentechnikexpertin klar. Die Pflanzen dieser Sorte produzieren drei verschiedene Bt-Toxine und sind unempfindlich gegenüber dem Wirkstoff Glyphosat.
Kritik kam unter anderem vom GVO-Gegner Christoph Then (testbiotech). Der Mais produziert ein künstliches Insektengift, das durch eine DNA-Synthese aus mehreren natürlicherweise vorkommenden Insektengiften besteht. Er hält eine Risikobewertung daher hierbei für besonders problematisch, weil dieses Gift in Kombination mit anderen Insektengiften in einer Pflanze produziert wird. Trotzdem habe die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA unter anderem darauf verzichtet, Fütterungsversuche mit diesem Mais durchführen zu lassen, um seine gesundheitliche Risiken überprüfen zu lassen. (ad)
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