Die Regierung Neuseelands hat künftig mehr Handhabe, um gegen Bodenkäufe ausländischer Investoren vorgehen zu können. Das Kabinett beschloss dazu vergangene Woche Richtlinien, mit denen bei großen Investitionen in landwirtschaftliche Flächen die wirtschaftlichen Interessen des Landes stärker Berücksichtigung finden sollen.
Als "große" Agrarflächen gelten laut dem Beschluss Areale, die zehn Mal so groß sind wie die neuseeländische Durchschnittsfarm. Wie Finanzminister Bill English erläuterte, beträgt die mittlere Größe einer Milchfarm derzeit 172 ha und der Schaf haltenden Betriebe 443 ha. Die Schwelle für ein mögliches Einschreiten der Regierung soll damit bei 1 720 ha bzw. 4 430 ha liegen.
Hintergrund für den Kabinettsbeschluss dürften verstärkte Bemühungen chinesischer Investoren sein, sich in Neuseeland einzukaufen, nachdem der einst mit einem Monopol ausgestattete Milchexport seit Anfang des Jahrzehnts liberalisiert wurde. Beherrschender Anbieter ist nach wie vor der genossenschaftlich organisierte Milchverarbeiter Fonterra. Daneben regt sich aber Konkurrenz, und an dieser sollen ausländische Investoren verstärktes Interesse angemeldet haben. (AgE)