Die niederländischen Behörden haben das Bundesverbraucherministerium über laufende Ermittlungen in einem Betrieb in den Niederlanden informiert, der über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren Rindfleisch mit Pferdefleisch vermengt und falsch deklariert haben soll. Von den laufenden Rückverfolgungen sind derzeit 502 Betriebe betroffen, darunter 132 in den Niederlanden und 124 in Deutschland. Betroffen sind Händler, weiterverarbeitende Betriebe ebenso wie Metzgereien in allen Bundesländern bis auf Bremen und das Saarland.
Da der Betrieb, auf den sich die Ermittlungen konzentrieren, offenbar nicht in der Lage war, gegenüber den Behörden die betroffenen Lieferungen zu spezifizieren und einzugrenzen, haben die niederländischen Behörden aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes nun die komplette Produktion aus den vergangenen beiden Jahren für den Handel gesperrt und veranlasst, die betreffenden Waren europaweit vom Markt zu nehmen.
Gesperrt wurden sämtliche Auslieferungen für den Zeitraum von Januar 2011 bis Mitte Februar 2013. Lieferungen des auf die Zerlegung von Schlachtkörpern spezialisierten Betriebs sind nach Angaben der niederländischen Behörden in 16 EU-Mitgliedstaaten gelangt, überwiegend nach Frankreich, Deutschland, Portugal, und Spanien. Die niederländischen Behörden gehen für den Zeitraum 2011 bis 2013 von einem Gesamtvolumen von fast 50.000 Tonnen Fleisch aus, dessen Herkunft zu untersuchen ist, wobei noch ermittelt werden muss, ob und wenn ja, wie häufig, in welchem Zeitraum und in welcher Menge illegal Pferdefleisch verwendet wurde.
Nach Angaben der Behörden in Den Haag gibt es auch in diesem Fall bisher keine Hinweise auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung – sämtliche bisher durchgeführten Tests auf mögliche Arzneimittelrückstände in Pferdefleisch seien negativ ausgefallen, so die Angaben der Behörden.br