Den Existenzängsten der Bauernfamilien in Niedersachsen möchte Landwirtschaftsminister Christian Meyer mit einer ganzheitlichen Beratung zur Einkommens- und Vermögenssicherung begegnen. Wie der Ressortchef am Dienstag vergangener Woche (10.1.) verlautbarte, erhält die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in diesem Jahr einen festen Zuschuss von rund 600 000 Euro für die sozioökonomische Beratung; zudem werden die landwirtschaftlichen Sorgentelefone und die ländliche Familienberatung seit 2016 mit 45 000 Euro unterstützt.
Bei den Gesprächen mit der Landwirtschaftskammer rückten sowohl die Familie als auch der Betrieb in die Betrachtung, betonte Meyer. Wirtschaftliche Aspekte schlössen neben Einkommens- und Vermögensfragen die Risikovorsorge mit ein. Darüber hinaus werde aber auch an der Stabilisierung des gesamten Betriebes gearbeitet.
Zusätzlich gehe es darum, persönliches Leid zu mindern und den Familien neue Perspektiven aufzuzeigen. Neben der finanziellen Lage machen den Bauern nach Meyers Worten auch soziale Probleme wie Generationskonflikte und gesellschaftliche Herausforderungen zu schaffen. Viele Familien kämen aus dieser Lage „alleine nicht mehr heraus“, weshalb sie insbesondere „in agrarstrukturell turbulenten Zeiten“ mit ihren Problemen nicht allein gelassen würden.
Erste Hilfe leisteten die ehrenamtlichen Berater der Sorgentelefone anonym und kostenfrei, die an verschiedenen Standorten vertreten seien, so der Minister. Dazu gehörten die katholische LandvolkHochschule Oesede unter der Telefonnummer 05401/866820, die evangelische Heimvolkhochschule Rastede unter 04402/84488 und das Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide in Badendorf unter 04137/812540.
Die landwirtschaftliche Familienberatung bietet laut Meyer darüber hinaus Beratungsgespräche für die Familie auf dem Hof der Ratsuchenden an. Die Hilfe zur Selbsthilfe stehe dabei stets im Vordergrund.