Die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft will nach dem Aus des Absatzfonds nicht länger auf eine zentrale Lösung oder gar eine Nachfolgegesellschaft warten und nimmt das Heft nun selbst in die Hand. Rund 20 Mio. Euro, die bisher an den Absatzfonds gezahlt wurden, stünden jetzt für die "unternehmerische Freiheit" bereit. Das erklärte der Geschäftsführer der Gesellschaft, Dr. Christian Schmidt, am Freitag in Hannover. Die niedersächsische Marketinggesellschaft unterscheide sich in ihren Zielen, bei der Umsetzung ihrer Aufgaben und bei der Finanzierung wesentlich von der CMA, sagte Schmidt. Sie arbeite bei Dienstleistungen, beim Wissenstransfer und bei der Anbahnung von Kontakten im Auftrag ihrer Kunden. Die Leistungen würden überwiegend direkt von den Leistungsempfängern finanziert. Geplant seien jetzt auch alle notwendigen Maßnahmen auf Bundesebene, um die Marktpräsenz der niedersächsischen Hersteller zu sichern, so Schmidt weiter.
Konkret gebe es sehr positive Gespräche mit dem Agrarministerium in Hannover und der Wirtschaft über eine Verbesserung und einen Ausbau des Exportmarketings für Lebensmittel aus Niedersachsen. Die Unternehmen seien jedenfalls sehr aufgeschlossen und würden eine Exportförderung unterstützen, fuhr der Geschäftsführer fort. Geplant seien zunächst Auftritte auf der Anuga im Herbst sowie der Grünen Woche und der Biofach im kommenden Frühjahr. Niedersachsen habe vor 40 Jahren, im Jahr 1969, als erstes Bundesland überhaupt eine eigene Marketinggesellschaft gegründet, die heute der Kern eines sehr erfolgreichen Netzwerkes sei. Damit sei Niedersachsen gut gerüstet, um die Chancen in der Zukunft zu nutzen.