Schutzmaßnahmen für seltene Gänsearten sowie mögliche Lösungen für häufiger anzutreffende Arten, die auch Fraßschäden verursachen, soll ein neues Gänsemanagementkonzept enthalten, das der gleichnamige Arbeitskreis am vergangenen Donnerstag in Hinte angekündigt hat.
Der niedersächsische Ansatz sei darüber hinaus in ein internationales Vorgehen einzubinden. „Konflikte, die sich aus der Gänserast mit der Landwirtschaft ergeben können, machen nicht an Ländergrenzen halt“, betonte Staatssekretärin Almut Kottwitz vom niedersächsischen Umweltressort. Deshalb könne letztlich nur ein internationaler Ansatz erfolgreich sein.
Grundlage für die Erarbeitung des niedersächsischen Gänsemanagements sind nach Angaben des Umweltressorts verschiedene Projekte, die der Arbeitskreis zusammen mit dem Umwelt- und dem Landwirtschaftsministerium auf den Weg gebracht hat. Dazu gehöre ein erweitertes Monitoring der Rastbestände, um Erkenntnislücken im räumlichen und zeitlichen Auftreten der einzelnen Arten zu schließen.
Über die Ausstattung von Nonnen-, Bläss- und Graugänsen mit Sendern sollten ferner detaillierte Ergebnisse zur Raumnutzung dieser Individuen gewonnen werden. Daraus ließen sich dann unter anderem Rückschlüsse auf besonders genutzte landwirtschaftliche Flächen und Kulturen ziehen. Außerdem seien über diese Technik auch Einflüsse von Jagd- und anderen Störereignissen auf das Verhalten der Vögel ermittelbar.
Die in Niedersachsen anwachsenden Populationen der Sommergänse sollten in den kommenden Jahren dem Umweltministerium zufolge ebenfalls weiter untersucht werden, da sich auch hier bereits lokale Konflikte abzeichneten. Neben einer landesweiten Erfassung der Bestände seien insbesondere für die Graugans weitergehende lokale Untersuchungen zur Populationsentwicklung und Raumnutzung der Vögel geplant.
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