Etwas mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe in Nordrhein-Westfalen werden im Nebenerwerb geführt. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) unter Verweis auf Daten der Landwirtschaftskammer mitteilte, ist die Agrarproduktion für knapp 47 % der landesweit 45 635 Betriebe die Haupteinkommensquelle mit einem Anteil von mindestens 50 % am gesamten Haushaltseinkommen. Regional betrachtet werden im Rheinland 59 % der insgesamt 13 210 Höfe, in Westfalen-Lippe 41,4 % der zusammen 34 430 Unternehmen hauptberuflich geleitet.
Während die klassischen Ackerbaugebiete Düren, Rhein-Erftkreis, Rhein-Kreis Neuss, Heinsberg sowie Viersen und Kleve nach RLV-Angaben einen Anteil von mehr als zwei Drittel Haupterwerb aufweisen, werden die Grünlandregionen Siegen-Wittgenstein, Olpe, Euskirchen sowie Minden-Lübbecke, Paderborn und Herford durch einen Nebenerwerbsanteil von 65 % bis 80 % geprägt. Im Bergischen Land, in den Mittelgebirgslagen Ostwestfalens und teilweise auch in der Münsterländischen Tiefebene liegt der Haupterwerbsanteil knapp unter 50 %. Schließlich wird dem Verband zufolge in den Kreisen Aachen, Mettmann, Wesel, Borken, Recklinghausen und Unna jeder zweite Betrieb hauptberuflich geführt.
Landesweit sind die Haupterwerbsbetriebe im Durchschnitt etwa 50 ha groß und bewirtschaften zusammen ungefähr 1,068 Mio. ha. Das sind 71 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Nordrhein-Westfalens. Nebenerwerbsbetriebe erreichen dagegen eine durchschnittliche Größe von etwa 13 ha und verfügen zusammen über knapp 320 000 ha.