Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

News

„Öko-Betriebe bereits heute bei der Vergabe von Landesflächen privilegiert“

Nach den Vorstellungen der Grünen soll ein auslaufender Pachtvertrag mit dem bisherigen Pächter immer fortgesetzt werden, wenn er ökologischen Landbau betreibt oder auf den ökologischen Landbau umstellt. Dazu bezog Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Freitag im Landtag Stellung.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach den Vorstellungen der Grünen soll ein auslaufender Pachtvertrag mit dem bisherigen Pächter immer fortgesetzt werden, wenn er ökologischen Landbau betreibt oder auf den ökologischen Landbau umstellt. Dazu bezog Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Freitag im Landtag Stellung: „Erklären Sie mir doch bitte mal, was daran neu ist! Auch bisher werden die auslaufenden Pachtverträge mit Ökobetrieben regelmäßig fortgesetzt. Ökobetriebe haben wegen Erfüllung der Kriterien Anspruch auf Pachtverlängerung oder fallen unter die Schutzklauseln.“


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Auch die Auffassung der Grünen, dass andere Betriebe nur auf eine Fortsetzung des Pachtverhältnisses hoffen dürfen, wenn sie auf regionale Kreisläufe setzen, wies der Minister ausdrücklich zurück: "Da frag ich mich, was das heißt? Sollen nach Ihren Vorstellungen nur solche konventionell wirtschaftende Betriebe auf Pachtverlängerung hoffen dürfen, die Saatgut und Futtermittel selbst herstellen, Pflanzenbau, Tierhaltung und Düngung im eigenen Kreislauf in der Region durchführen? Ich frage mich auch, sind Kunstdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel erlaubt? Dürfen Kraftfutter oder Jungtiere zugekauft werden? Und wer soll das Ganze im Vergabeverfahren kontrollieren? Das ist doch völlig am Leben vorbei!“


Als drittes Vergabekriterium forderten die Grünen Pachtverträge mit konventionell wirtschaftenden Betrieben nur zu verlängert, wenn sie nachweisbar einen langfristigen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen leisten. Dr. Backhaus stellte dazu fest: „Sie nehmen mit diesem Antrag ganz bewusst die Existenzgefährdung konventioneller Landwirtschaftbetriebe in Kauf und gefährden Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Vor allem aber ignorieren Sie die Bemühungen der konventionellen Landwirtschaft, hohe Ertragsleistung mit umweltschonender Bewirtschaftung zu erzielen. Die Gesellschaft verlangt nach einer tier- und ressourcenschonenden Landbewirtschaftung, ob Öko oder konventionell ist dabei erst einmal nachrangig.“


Der SPD-Politiker wies in seiner Rede darauf hin, dass sich die bisherige Vergabepraxis bewährt habe. So haben die Landwirtschaftsbetriebe im Zusammenhang mit der Verpachtung der Landesflächen in den Jahren 2004 bis 2011 rund 57 Mio. € Investitionen ausgelöst, davon ca. 45 Mio. € in die Tierhaltung. In den 4 Jahren von 2012 bis 2015 wurden weitere 41,3 Mio. € Investitionen ausgelöst, davon 40,4 Mio €. in die Tierproduktion.


Auch Öko-Betriebe dabei würden nicht benachteiligt – im Gegenteil: „Mit der jetzigen Verfahrensweise bei der Verpachtung schneiden die Öko-Betriebe deutlich besser ab als konventionell wirtschaftende Betriebe. Nicht umsonst haben die ökologisch wirtschaftenden Betriebe einen Anteil von 6,5% an den landeseigenen Pachtflächen. Im Jahr 2015 hatten Ökobetriebe einen Anteil von 11% an der Anzahl der Bewerbungen auf Landespacht. Sie haben mit 25% Anteil an den Losen und 23% Anteil an der Fläche mehr als doppelt so viele Zuschläge erhalten.“


Im Jahr 2015 gab es im Ökobereich einen Flächenzuwachs von rund 3.500 ha. Bereits jetzt verfügen die Ökobetriebe mit 37 ha je Pachtbetrieb im Durchschnitt über mehr Fläche als der Durchschnitt konventioneller Betriebe mit 34,3 ha je Pachtbetrieb. "Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend weiterhin fortsetzt. Wir werden mit unserer Politik auch weiterhin für die Stärkung des Öko-Landbaus eintreten. Mit der ‚Öko-Kompetenz 2020‘ haben wir bereits wichtige fachliche Grundlagen erarbeite und erste praktikable Lösungswege aufgezeigt", so Backhaus.


er stellte abschließend klar, dass die konventionelle Landwirtschaft genauso ihre Berechtigung habe. Schließlich gebe es auch noch so etwas wie Selbstbestimmung des Unternehmers und das Ganze müsse sich unterm Strich auch wirtschaftlich rechnen.

Die Redaktion empfiehlt

vg-wort-pixel
top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.