„Das neue Konzept der deutschen Entwicklungspolitik ist der richtige Ansatz zur Stärkung der Landwirtschaft vor Ort und damit im Kampf gegen Hunger und Armut auf dem Land“, sagte DBV-Vizepräsident Werner Hilse anlässlich der Afrika-Reise von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller.
Das Bundesministerium für technische Zusammenarbeit und Entwicklung setze verstärkt auf wirtschaftliche Kooperationen und eine Mobilisierung bäuerlicher Selbsthilfe. „Dazu sind freiwillige bäuerliche Zusammenschlüsse ein entscheidender Schlüssel für mehr Wohlstand und Entwicklung. Wir bieten unsere vielfältigen Erfahrungen mit bäuerlichen Selbsthilfeeinrichtungen an, von der Erzeugergemeinschaft über Maschinenringe bis hin zu vereinten bäuerlichen Interessenvertretungen im Weltbauernverband WFO. Entscheiden müssen immer die Menschen selbst,“ erklärte Hilse. Ebenso notwendig sei auch der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur in den ländlichen Regionen.
Mit der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ und verschiedenen Projekten verfolge Bundesentwicklungsminister Gerd Müller konsequent die Zielsetzung von Kooperationen mit Wirtschaftspartnern und einen Erfahrungs- und Wissensaustausch der Bäuerinnen und Bauern, betonte Hilse. Vielversprechende Fortschritte im Kampf gegen den Hunger würden erreicht, wenn die Landwirtschaft einen Prozess der Modernisierung durchlaufe. Dazu gehöre eine an die Situation in jeweiligen Ländern angepasste Technisierung der Landwirtschaft und eine bessere Ausbildung über den Anbau der Kulturpflanzen und die Haltung von Nutztieren. Mit standort- und pflanzenangepassten Maßnahmen zur Düngung und zum Pflanzenschutz würden höhere Ernten und bessere Qualitäten erreicht werden.
Hilse wies darauf hin, dass erfolgreiche Entwicklungspolitik über die Hungerbekämpfung hinaus auch noch eine andere politisch wichtige Wirkung habe: Sie vermittele der Jugend auf dem Land Perspektiven und wirke den aktuellen Flüchtlingsbewegungen entgegen. Dies werde für die Entwicklungspolitik ein immer wichtigeres Ziel, so der DBV-Vizepräsident.