Um seine Kunden über die unmittelbaren Folgen des Insektensterbens zu informieren, hat PENNY in seiner Filiale in Langenhagen sämtliche Produkte aus den Regalen genommen, die es – in der bekannten Form – nicht mehr gäbe, wenn das Insektensterben unvermindert weitergeht. In Zahlen: von den 2.500 Artikeln im PENNY-Sortiment sind rund 60 Prozent direkt oder indirekt von der Insektenbestäubung abhängig.
„Ich war schockiert als ich die Auflistung sah. Man macht sich überhaupt keine Vorstellung davon, wie viele Produkte ohne die Bestäubungsleistung der Insekten wegfallen würden“, so Stefan Magel, Bereichsvorstand Handel Deutschland / COO PENNY. Umso dankbarer sei er, dass sich Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies persönlich ein Bild von der Aktion gemacht habe.
Lies erklärte: „Die Konsequenzen eines ungebremsten Insektensterbens werden uns hier auf erschreckend deutliche Weise vor Augen geführt. Ein Großteil des gesamten Lebensmittelsortiments ist von der Leistung von Bienen und vielen anderen Insektenarten abhängig. Ohne sie hätten wir sehr stark ausgedünnte Supermärkte – und dieses Problem träfe uns dann alle! Diese düstere Zukunftsvision zeigt, was uns blüht, wenn wir nicht unverzüglich gegensteuern.“ Er verwies auf das Neonikotinoidverbot der EU und das Aktionsprogramm der Bundesregierung, das vor allem mehr Lebensraumschutz vorsieht.
Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU, bezeichnete es als paradox, dass vor allem die Landwirtschaft in hohem Maße von Insekten abhängig sei, zugleich aber als einer der Haupttreiber ihres Verlustes gelte. Wenn man zukünftig die Bestäuber schützen wolle, ist seiner Meinung nach ein Umdenken in der Landwirtschaft unausweichlich.
Hintergrund
Bienen sind nach Rindern und Schweinen das drittwichtigste Nutztier des Menschen. Weltweit sind über 85 Prozent der Wild- und Kulturpflanzen auf die Bestäubungsleistung der Bienen und einer Vielzahl weiterer bestäubender Insektenarten angewiesen. Schätzungen zufolge liegt der wirtschaftliche Nutzen von Wildbienen, Schmetterlingen und Co. im Hinblick auf die Bestäubungsleistung von Kulturpflanzen global bei jährlich bis zu 500 Milliarden Euro.