Rewe-Chef Alain Caparros zeigt sich darüber besorgt, dass der US-Konzern Amazon den Online-Lebensmittelhandel in Deutschland bald dominieren könnte. "Wir müssen uns warm anziehen gegen Amazon Fresh", sagte Rewe-Chef Alain Caparros der Rheinischen Post.
Er bekomme Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass Amazon von den Kunden als bester Einzelhändler wahrgenommen werde. Die Verzahnung des stationären Handels mit dem Onlinegeschäft müssten die Lebenshändler hinbekommen, sonst würden sie irgendwann von Amazon abgehängt, sagte Caparros.
Seit einigen Monaten wird in der Branche über den Eintritt des US-Konzerns in den deutschen Lebensmittelhandel spekuliert, erklärt dazu Spiegel Online. Amazon hat sich bislang zu einem möglichen Marktstart in Deutschland noch nicht geäußert. Denkbar wäre das Szenario allerdings schon: Die Deutschen geben jedes Jahr rund 170 Mrd. Euro für Lebensmittel aus. Eingekauft wird aber noch im Geschäft, weshalb einige hier eine Goldgrube sehen.
Wegen der guten Aussichten tummeln sich inzwischen auch branchenfremde Anbieter in dem Geschäft. 2015 hatte die Deutsche Post ihren Onlinesupermarkt Allyouneed neu positioniert. Ziel ist dabei, das Geschäft rund um die Paketzustellung durch den stark wachsenden Onlinebereich mit frischen Lebensmitteln zu erweitern. Allyouneed Fresh bietet derzeit mehr als 22.000 Artikel, darunter 3600 Bio-Erzeugnisse.