Bundesagrarministerin Julia Klöckner schlägt vor, dass die vom Staat angekündigte Bauernmilliarde als Förderung der Güllelagerung, Ausbringtechnik und –aufbereitung in die Praxis gelangt - wir berichteten. Für den Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff ist das absurd und geht an den Ursachen des Problems meilenweit vorbei. Er bezweifelt, dass das den bäuerlichen Betrieben hilft, die vor der Aufgabe stehen. Vielmehr sei dies eine Subventionierung von Landtechnikindustrie und –handel, sagte er am Montag.
Statt die vom Staat bereit gestellten finanziellen Hilfen in „überholte Technologien“ zu investieren, sollte das Geld für den Umbau hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft eingesetzt werden, wünscht sich Ostendorff. „Landwirtschaft braucht eine echte Zukunftsperspektive. Das geht nur mit einem Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr und echter Wertschöpfung und Wertschätzung für bäuerliche Betriebe. Für diese Agrarwende müssen die finanziellen Mittel genutzt werden“, sagte der Politiker.
Eine echte „Zukunftsmilliarde“, die dieses Wort verdient, muss seiner Meinung nach eine Perspektive für die Landwirtschaft geben, d.h. zukünftige Märkte und Wertschöpfung erzeugen. „Das geht nur mit einem Umbau der Landwirtschaft, allem voran ein Umbau der Tierhaltung. Statt Gülleproduktion zu subventionieren müssen wir in Stroh investieren. Wir brauchen endlich eine Flächenbindung der Tierhaltung und müssen Acker und Tierhaltung wieder zusammenbringen. Wir brauchen mehr Einkommen in der Landwirtschaft. Das geht nur mit Qualität und regionaler Wertschöpfung. Es geht also um artgerechte Tierhaltung, mehr Umwelt, mehr Klima und mehr bäuerliche Erzeugung und Verarbeitung. Diese Schwerpunkte müssen mit der „Bauernmilliarde“ finanziert werden, damit sie zu einer „Zukunftsmilliarde“ wird“, so Ostendorff.