Das von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufene „Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe“ sollte nach Ansicht des grünen Bundestagsabgeordneten Friedrich Ostendorff als Chance gesehen werden für ein Umdenken in der Agrarpolitik und eine Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft.
„Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich auch in Deutschland die Agrarwende fortzuführen. Die Ausrichtung der deutschen Agrarpolitik auf Agrarindustrie und Fleischexport muss beendet werden“, erklärte der Agrarsprecher der Bundestagsfraktion. Die familienbetriebene und kleinbäuerliche Landwirtschaft bilde weltweit die Grundlage für Hunger- und Armutsreduzierung. Sie biete die einzigartige Möglichkeit, gleichzeitig Ernährungssicherheit, Ernährungssouveränität und nachhaltige Entwicklung herzustellen; das gelte für Deutschland, Europa und die Welt, sagte Ostendorff.
Gerade in den benachteiligten Gebieten Deutschlands und Europas sei Landwirtschaft die einzige Möglichkeit, gleichzeitig gesellschaftliche Teilhabe und ökonomische Entwicklung zu erreichen. Gebraucht werde deshalb eine Agrarstruktur, die Menschen einschließe und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten biete. Die Bundesregierung erreiche mit ihren agrarpolitischen Plänen genau das Gegenteil; sie fördere die industriemäßige Produktion von Fleisch und pflanzlichen Erzeugnissen für den Export. Damit zerstöre sie die Ernährungsgrundlage in anderen Teilen der Welt und gleichzeitig die vielfältige Agrarstruktur in Deutschland und Europa, so der Grünen-Politiker.
Erforderlich seien eine vielfältig strukturierte und lebendige Landwirtschaft, eine breite ländliche Kultur und kreative, neue Impulse durch junge Menschen. Das sei nur mit einer vielfältigen, bäuerlichen Landwirtschaft zu leisten.