Die Pläne des CDU-Agrarsprechers und Vize-Präsidenten des niedersächsischen Landvolks Franz-Josef Holzenkamp (MdB), in Kürze Aufsichtsratsvorsitzender bei der Agravis Raiffeisen AG zu werden, hat Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, scharf kritisiert. Die unheilige Dreifaltigkeit aus CDU, Bauernverband und Agrarindustrie müsse beendet werden, fordert er. Die Bauern bräuchten eine unabhängige Interessenvertretung und keine Funktionäre, die vor allem von Partei- und Industrieinteressen geleitet seien.
Wenn dann auch noch der CDU-Agrarpolitiker Johannes Röring (MdB) zum Nachfolger von WLV-Präsident Franz-Josef Möllers werde, entwickele sich der Deutsche Bauernverband (DBV) immer mehr zum Parteiverband der CDU/CSU, giftet der Grüne. Der DBV solle sich überlegen, ob das angesichts der sich
verschiebenden Machtverhältnisse in Deutschland eine kluge Strategie sei. "Der ehemalige Bauernpräsident Heeremann hat 1990 freiwillig den Bundestag verlassen, weil er eingesehen hat, dass die Bäuerinnen und Bauern eine unparteiliche Interessenvertretung brauchen³, so sein Hinweis.
Ostendorff selbst ist allerdings auch einflussreiches Vorstandsmitglied bei zwei den Grünen nahestehenden Verbänden: bei der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und beim BUND NRW. (lsp)
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