Im Streit um zu hohe Nitrat-Werte in deutschen Böden spricht sich der CDU-Politiker Peter Jahr gegen strengere Gesetze aus.
"Wir wollen ja das Nitrat im Grundwasser senken und ich habe die Befürchtung, Pauschallösungen oder gesetzliche Lösungen treffen immer die Falschen", sagte das Mitglied des EU-Landwirtschaftsausschusses am Mittwoch im ARD-Mittagsmagazin (ab Minute 17:50).
Stattdessen plädierte Jahr für engere Kooperationen zwischen Landwirten und Wasserverbänden: "Wir sollten dem Boden so viel Stickstoff geben, wie die Pflanze braucht. In Gebieten, wo der Stickstoff womöglich durch besondere Bodenstrukturen ganz schnell im Grundwasser ankommt, brauchen wir andere Maßnahmen. Deshalb brauchen wir auch die Wasserverbände vor Ort gemeinsam mit den Landwirten, das ist ein viel effizienteres Instrument als gesetzliche Vorgaben zu machen."
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) und Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) stellen derzeit in Brüssel neue Vorschläge zu strengeren Düngeregeln vor. Zum jahrelangen Streit zwischen Berlin und Brüssel sagte Jahr:
"Das ist ein Trauerspiel, was wir hier mit der europäischen Nitrat-Richtlinie in Deutschland veranstaltet haben, seit über zehn Jahren wird hier ideologisch geholzt, jetzt haben die beiden Ministerinnen das Riesenproblem, müssen auf der Zielgeraden eine Einigung erzielen, auch hier gilt, wir brauchen fachpolitische Entscheidungen."
Im Mittagsmagazin am Mittwoch war zuvor schon die Tierhaltung großes Thema, die interessanten Berichte dazu beginnen ab Minute 9:58!