Ackerbauern sollten - in Abhängigkeit insbesondere der jeweiligen Vor- bzw. Folgekulturen - eine bedarfsangepasste Kombination zwischen dem Pflugeinsatz und der nichtwendenden Bodenbearbeitung wählen. Diese Empfehlung hat Prof. Thomas Rademacher von der Fachhochschule Bingen bei einem Fachvortrag über die Vor- und Nachteile von Pflug- und Mulchsaat gegeben, zu dem der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) nach Koblenz eingeladen hatte.
Eine „Aufspaltung“ der Ackerbauern in Bearbeiter mit und ohne Pflug kann Rademacher nicht nachvollziehen. Der Agrartechnikspezialist spannte den thematischen Bogen von der konventionell wendenden Bodenbearbeitung über die Mulchsaat bis hin zur Direktsaat und griff aktuelle Fragen zur ackerbaulichen Bodenbearbeitungspraxis auf. Dabei differenzierte er nach Bodenstruktur, Tiefgründigkeit, Bodenfeuchtigkeit, Folgekultur und Jahreszeit und stellte die jeweiligen Geräte und Anbauteile zur Grundbodenbearbeitung, Saatbettvorbereitung und Ansaat vor, nicht ohne auf die erforderliche Zugkraft und Bereifung der Zugmaschinen hinzuweisen.
Rademacher verdeutlichte insbesondere die Vor- und Nachteile der jeweiligen Bearbeitungsweisen auf die gleichmäßige Verteilung der Stoppel-, Stroh- oder Zwischensaatreste und das Auflaufen von Unkraut- oder Ausfallsamen. Zudem verwies er auf die Konsequenzen hinsichtlich der Wasserinfiltration, der Evaporation, der Erosion sowie der Bodenverdichtung und des erhöhten Unkrautdrucks. (AgE)