Die italienische Parlamentsabgeordnete Elvira Savino will Eltern rechtlich belangen können, die ihren Kindern „unverantwortliches und gefährliches Essverhalten“ aufzwingen. Dazu zählt die Politikerin vegane Ernährung.
Die Abgeordnete der Mitte-Rechts-Partei „Forza Italia“ brachte im vergangenen Monat einen Gesetzvorschlag ein, der inzwischen medial hohe Wellen schlägt. Savino will zwei spezielle Vorschriften im Strafgesetzbuch einführen, die eine „unzureichende Diät“ bei Kindern, auch ohne Zwang, betreffen.
Der Gesetzentwurf sieht eine Staffelung nach dem Alter der Kinder und der Schwere der Schäden vor. Sollten Kinder bis 16 Jahre aufgrund von Unterernährung verletzt oder krank werden, schlägt Savino eine einjährige Haftstrafe vor; bei Kindern unter drei Jahren soll die Strafe länger ausfallen. Stirbt ein Kind in Folge einer Mangelernährung aufgrund der Ernährungsentscheidung der Eltern, verlangt Savino Haftstrafen von bis zu sechs Jahren.
In einer Parlamentsrede betont die Rechtskonservative, dass es die persönliche Entscheidung jedes Erwachsenen sei, sich für einen Ernährungsstil zu entscheiden, mit allen seinen Folgen. Problematisch werde es jedoch, wenn Minderjährige betroffen seien.
Savino warnte vor einem Mangel an Zink, Eisen, Vitamin D, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren, der die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen könne. Die Abgeordnete verwies auf mehrere aktuelle Fälle in Italien, in denen Kinder mit schweren Mangelerscheinungen und Unterernährung in Krankenhäusern hätten behandelt werden müssen, die von ihren Eltern vegan ernährt worden seien. Gegen ein solches rücksichtsloses und gefährliches Verhalten der Eltern müsse vorgegangen werden, verlangte Savino. Die bisherigen rechtlichen Möglichkeiten bei Verstößen der elterlichen Sorge reichten nicht aus. Der Gesetzvorschlag wurde noch nicht in der Abgeordnetenkammer diskutiert.