Mecklenburg-Vorpommerns Behörden sollen großen Bio-Geflügelhaltern unrechtmäßig Öko-Prämien ausgezahlt haben. Wie die Ostsee-Zeitung unter Berufung auf das Schweriner Agrarministerium berichtet, hätten im Juni und im Oktober Betriebe Geld vom Amt erhalten, denen nach neuen EU-Kriterien keine Förderung mehr zustehe.
Dies soll vor allem große Geflügelbetriebe betreffen, die zum Beispiel pro Hektar mehr als 140 Legehennen halten. Das Ministerium will deshalb jetzt die Obergrenze für den Viehbesatz, die bei zwei Großvieheinheiten liegt, aus seiner Extensivierungsrichtlinie streichen.
Die EU hatte am 31. Juli 2014 den Großvieheinheiten-Umrechnungsschlüssel für den Viehbesatz geändert, an den die Vergabe von EU-Geldern im ländlichen Raum (ELER) gekoppelt ist, informiert die Zeitung weiter. Danach gilt eine Legehenne nicht mehr als 0,003 GVE, sondern nur noch als 0,014 GVE. Die Behörden in MV haben diese Änderung offenbar nicht beachtet. „Wir haben das nicht als relevant angesehen“, räumte der designierte Agrar-Staatssekretär Jürgen Buchwald auf Nachfrage der Ostsee-Zeitung ein.