An den internationalen Ölsaatenmärkten hat sich der Preisanstieg zum Monatsende fortgesetzt, wenn auch in abgeschwächter Form. In Chicago haben sich Sojabohnen in der abgelaufenen Handelswoche um 0,4 % auf 10,53 $/bu (258 Euro/t) verteuert. Für Rückenwind sorgt hier der weiterhin flotte Export. Zuletzt wurden in einer Woche mehr als 1,1 Mio t US-Bohnen ins Ausland verkauft, davon 859.800 t nach China. Die Notierungen für vorderes Sojaschrot haben in der US-Handelsmetropole innerhalb der letzten vier Börsensitzungen um 3,2 % auf 327 $/sht (240 Euro/t) angezogen. Seit Anfang November ist der Preis für das weltweit wichtigste Eiweißfuttermittel um fast 11 % gestiegen. Ein Grund ist die rasche Zulassung mehrerer gentechnisch veränderten Maissorten in der EU. Sojaschrotimporteure müssen jetzt nicht mehr befürchten, dass ganze Schiffsladungen wegen Verunreinigungen mit GVO-Mais gestoßen werden, weshalb die Bestellungen in den USA angezogen haben.
An der Pariser Matif erweist sich die Marke von 290 Euro/t für Rapssaaten aus der Ernte 2010 bisher als unüberwindbar. Marktfruchtbetriebe nutzen die attraktive Bewertung für Teilverkäufe der neuen Ernte, was für Preisdruck sorgt. Es herrscht weiterhin keine Klarheit, wie hoch Biodiesel in Reinform ab Anfang 2010 in Deutschland besteuert wird. Der Steuersatz entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit von reinem Biodiesel an der Zapfsäule und damit über die über die energetisch verwertbaren Rapsmengen. Vom Rohölmarkt kommen derzeit keine belebenden Impulse. Die 80-Dollar-Marke ist in weite Ferne gerückt und dürfte erst dann erneut getestet werden, wenn mit kälteren Temperaturen auch der Heizölverbrauch anspringt.
Weitere aktuelle Einschätzungen von Dr. Steffin von den internationalen Börsen lesen Sie hier im Börsentelegramm vom 30.11.09.