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Pressespiegel nach dem Milchgipfel

Der Milchgipfel in Berlin ist ohne konkrete Ergebnisse, aber mit einem Teilerfolg zu Ende gegangen. Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) legte ein umfangreiches Papier mit Absichtserklärungen vor, das von Vertretern der Bauernverbände gelobt wurde, berichtet die Berliner Morgenpost.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Milchgipfel in Berlin ist ohne konkrete Ergebnisse, aber mit einem Teilerfolg zu Ende gegangen. Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) legte ein umfangreiches Papier mit Absichtserklärungen vor, das von Vertretern der Bauernverbände gelobt wurde, berichtet die Berliner Morgenpost. So will sich der Minister unter anderem bei der EU für einen Milchfonds einsetzen, der für Deutschland mit jährlich 300 Mio. Euro ausgestattet wird. Über konkrete Literpreise für die Milchbauern wurde nicht verhandelt. Dies sei Aufgabe der Wirtschaft und nicht des Staates, betonte Seehofer. Die Märkische Zeitung hat verschiedene Stimmen eingefangen. So wäre die Begrenzung der Milchmenge für Reinhard Jung, Geschäftsführer des Bauernbundes Brandenburg, "ein absolut richtiger und wichtiger Schritt". Das sei das, was die Politik tun kann. Ohne Saldierung würde sich die Milchmenge reduzieren. Solch ein Eingriff "wäre zwar keine reine Marktwirtschaft", räumt Jung ein, "aber ein klarer, sauberer Eingriff in den Markt". Den Milchfonds lehnt er ab. Da müssten erst Förderbedingungen geklärt werden. Jung fürchtet "zu viel Bürokratie". Das sieht Holger Brantsch vom Landesbauernverband natürlich anders. Der "Milchfonds ist eine schöne Sache", sagt er. Vielmehr wäre ein Wegfall der Saldierung problematisch, denn eine auf den Liter genaue Punktlandung bei der Milchproduktion sei nicht möglich. Der Handel sicherte in Berlin zu, künftig auf aggressive Werbekampagnen für Milch- und Butterschnäppchen zu verzichten. Die Molkereien wollen ihre Verhandlungsposition gegenüber dem Einzelhandel über mehr Kooperationen und auch Fusionen stärken. Der Deutsche Raiffeisenverband, in dem die genossenschaftlichen Molkereien Mitglied sind, rechnet künftig mit steigenden Milchpreisen. Das lasse die wachsende weltweite Nachfrage erwarten, so Verbands-Präsident Manfred Nüssel. Es werde aber auch zu stärkeren Preisschwankungen kommen, heißt es in der Märkischen Allgemeinen. Die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle schreibt: "Die Forderung vieler Milchbauern nach kostendeckenden Preisen für ihre Milch widerspricht dem Prinzip der Marktwirtschaft. Die Bauern wollen höhere Milchpreise durchsetzen, indem staatlich festgelegt die Produktionsmengen gekürzt werden. Bundesagrarminister Seehofer scheint dies sogar in Erwägung zu ziehen. Doch diese Art Planwirtschaft ist zum Scheitern verurteilt. Höhere Preise führen dazu, dass mehr ausländische Betriebe ihre Mengen in Deutschland absetzen. Das noch bis 2015 geltende Milchquoten-System der EU - auch eine Art Mengenbeschränkung - zeigt, dass eine Steuerung im globalen Markt kaum gelingt." Und die Schweriner Volkszeitung rät: "Bauern und Molkereien müssen ihre Kräfte stärker bündeln und dürfen sich nicht länger auseinander dividieren lassen. Sonst werden sie gegen Aldi, Lidl & Co. auch in Zukunft das Nachsehen haben und sich die Preise diktieren lassen müssen. Dass die Milchbauern sehr wohl über eine nicht zu unterschätzende Marktmacht verfügen, hat ihr Lieferboykott gezeigt. Die Zeichen der Zeit müssen erkannt werden. Dazu gehört die Einsicht, dass sich die Ära garantierter Preise und Milchmengen dem Ende zuneigt. Auf europäischer Ebene sind die Weichen in diese Richtung gestellt." Der Schwarzwälder Bote aus Oberndorf resümiert: "Die Gesetze des Marktes sind manchmal brutal. Den Bauern zwingen sie einen verzweifelten Kampf auf. Die Leute rackern sich ab, sehen dafür aber zu wenig Lohn. Man kann ihnen nur raten: Sucht Nischen für eure Produkte. Für Gutes aus der Heimat zahlt der Verbraucher noch am ehesten etwas mehr."


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WDR2-Kommentar



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